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anders segeln |
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Gedankenvermittlung & Spielschule |
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outer space übersicht zeiten boote orte segeln lernen kontakt |
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diese
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insel / freiheit v.1.4 einleitung / kapitel 1 – 3 kapitel 6 – 7 kapitel 8.1 – 8.3 kapitel 8.4 – 8.6 kapitel 9 kapitel 10.1 / 11.1 kapitel 11.2 / 10.2 kapitel 12 kapitel 13 – 14 |
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Zur Insel, zur Freiheit Ein Versuch über die seltsamer werdende Welt der Gegenwart |
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Detailansicht eines Schaufensters mit Dekoration aus einer Reproduktion einer Druck-Collage von Holzstich-Graphiken mit dem Untertitel „Seebad Saßnitz auf Rügen. Nach Skizzen von A. Franke“ welche 1885 in der „Allgemeine[n] Illustrierte[n] Zeitung“ „Über Land und Meer“ in Stuttgart erschienen war, in der Hafenstraße in Sassnitz, am 18.8.2022 in Digitalphotographie. Die im Ausschnitt sichtbaren Bildelemente sind unter der Collage erläutert mit: „6. Fischerboote.“ — „1. Saßnitz.“ — „2. und 3. Fischer aus Saßnitz.“ — „5. Waldweg bei Saßnitz.“ — „9. Strandpartie[en].“ — „7 Kreidefelsen von Stubbenkammer.“ — „4. Wissower Klinken“ hier in zeitgenössischer Umschrift der kleinen langen ‚S‘e und der ſz und tz Ligaturen. Beachte die Flaneure (Frau, Mann und Mädchen) die beiden Vollschiffe im näheren Hintergrund und das Dampfschiff am Horizont, sowie den Schattenwurf der Morgensonne. (Die Aufnahmezeit war 9 Uhr 14.) Des Weiteren auch den, mittig durch das größere der auf Strand liegenden Fischerboote verlaufenden, senkrechten Falz der Reproduktion und ferner, dass die Segelführung des dahinter nach See laufenden Fischerbootes nicht zu der des Vollschiffes im gleichen Bild bzw. dessen anzunehmender Fahrtrichtung passt und ohnehin merkwürdig erscheint, mit dem nach Luv ausgestellten Unterliek, was diese malerisch aussehende, real aber eher bremsend wirken hätten dürfende Verwindung im Segel erzeugt. Die Dame mit dem Sonnenschirm, neben der schlanken Gestalt mit etwas wie einem Spazierstock hätte, wenn es sie gab, ungefähr dort gewesen sein können, wo heute der Stadthafen ist. Ein Digitales Abbild eines Exemplars der Druckausgabe von Über Land und Meer, No. 45 (54. Bd., 27. Jg.) von September 1885 ist hier zu finden, aufgeschlagen auf Seite 980 respektive bei Scan #360. Der dazugehörige und insbesondere bei Gelegenheit einer Rügen-Reise lesenswerte Text steht auf den Seiten 991 und 993 (#371; 373). Die Holzstiche waren nach Angabe eines Greifswalder Antiquariats von Gustav Adolf Closs (1864–1938) mit Ausnahme des in meinem Bild nicht gezeigten Collagen-Bildelementes 8, welches eine weitere Strandpartie mit Steilküste im Hintergrund zur einen Seite und zur anderen eine entfernter gegenüberliegende Küste zeigt, welche ich in der heutigen Topographie der Umgebung von Sassnitz nicht wiederzufinden vermag. Anders Segeln ist wieder da, aber nicht mehr in Berlin. Das Thema ist das gleiche — ambitioniertes Fahrtensegeln mit kleinen Booten auf eigenen Wegen — doch der geographische Rahmen ist nun größer und der Horizont weiter. Dafür schaukelt es mehr und der Wind kommt ungebremster über die eiszeitlichen … |
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… Hügel, ertrunkenen Moränentäler und nachgelassenen Hafenanlagen am Südrand eines kühlen, aber nicht allzu grauen Randmeeres mit stark gedämpften Gezeiten, mildem, nach Osten zu abnehmenden Salzgehalt und Anwohnern, die nicht selten gelassener miteinander und den Wirren nach, vor und bei dem Scheitern großer Weltumbaupläne umgehen als von ihnen erwartet wird. |
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Hinweis Dies ist ein längerer Essay, gedruckt wären es etwa — ich weiß nicht, wie viele — 300, 400 … Seiten vielleicht, der zwar aus guten Gründen an dieser Stelle steht und einiges über die Gegend enthält, in der ich und meine Boote gelandet sind, die Stadt und den Hafen Sassnitz vor allem, auch Interessantes zum Segeln im Allgemeinen und meiner Vorstellung davon, sowie zu meinen prägenden Erfahrungen, in weiten Teilen aber über den eigentlichen Rahmen von anders segeln hinausgeht. |
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Es
steht nichts darin, was unmittelbar für das Chartern meiner Boote
und deren Navigation von Belang ist oder gar als Voraussetzung
dafür zu verstehen wäre, außer im ersten und vierten Kapitel,
wobei das darin genannte, dem Inhalt nach auch auf anderen
Unterseiten auftaucht. Und der von mir weiter hinten nur noch
wenig schamverhüllt beworbenen Epistemologie, soll heißen:
Methode zur Erlangung und Beglaubigung von Wissen, feminin
natürlich und gemeinfrei. Ohne die im Arm, mit geröteten Wangen
und offenem Blick, kommen Sie mir nicht an Bord, zumindest nicht
als Bootsführerin und auch nicht als Bootsführer. Ich bin, der
Ordnung halber, dazu verpflichtet das zu überprüfen, dem groben
Anschein nach, auf dem gegenwärtigen Stand der Dinge. |
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Die aufgeklärte Weisheit als Minerva schützt die Gläubigen aller Religionen. Kupferstich von Daniel Chodowiecki, 1791.
“[…] and what do you actually write? It is probably beautiful to look at the sea… My dear, write the power you do and how you feel. I want to know. You are important to me. In this strange time when the world is spinning so fast and all confidence is falling. […]” L. S. im Oktober 2021. „[…] und was schreibst du überhaupt? Es ist möglicherweise schön auf die See zu schauen… Meine Teure, schreibe die Stärke die du machst und wie du fühlst. Ich möchte wissen. Du bist wichtig für mich. In dieser seltsamen Zeit wenn die Welt so schnell am drehen ist und alles Vertrauen fällt. […]“ |
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Und
jetzt drei Fragen Inwieweit deckt sich diese Erklärung mit denen der fachlich höher Gebildeten? Ich habe sie spontan und (fast) ohne erneuten Rückgriff auf lexikalische Artikel aufgeschrieben und erhebe auch gewiss nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Wie fest ist die Form bzw. der Begriff umrissen? Wie wurde er geprägt?
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Ein Essay ist ein literarischer Versuch über ein oder mehrere Themen, der sich in fließender Weise mehrerer anderer literarischer Formen bedient und im 18./19. Jahrhundert in Europa zu Rang und Ansehen gekommen ist. Salopp ausgedrückt: essayistisch ist es, wenn es stilistisch etwas freier wird, die Betrachtungsebenen nach Bedarf wechseln, Fragen und Begriffe aus verschiedenen, manchmal entfernteren Bereichen einbezogen werden und einer sich nicht zu lange damit aufhält, eine vorgegebene Form zu erfüllen; einen bestimmten Rahmen zu wahren.
Häufig
ist ein Essay länger als ein Zeitungsartikel und kürzer,
auch vorläufiger als ein Buch. Wobei es etliche gute Beispiele
gibt, wo wichtige Ideen in Essays in Buchform veröffentlicht und
dann so aufgegriffen wurden. Mitunter werden Sammlungen
bedeutender Essays wiederum in Büchern zusammengefasst. Und
Bücher selbst können von sehr unterschiedlicher Länge und Form
und Güte sein. Sie sind, ihrem technischen Wesen nach, nichts
weiter als mehr oder minder ordentlich gebundene Papiere mit
Texten oder Fragmenten von Texten sowie evtl. Bildern, welche den
Textteil illustrieren oder erweitern. Essay steht für
mich, unter anderem geprägt durch eine langjährige Sendereihe im
Deutschlandradio, in besonderer Nähe zum Diskurs,
soweit man diesen, vielleicht einer etwas ungezwungeneren
Atmosphäre wegen, als solchen explizit abgrenzen mag. Vielleicht
könnte man auch sagen: Der Essay ist eine ansteckungsfreudige
literarische Gattung? |
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Nichtsdestotrotz wäre dieser Text ohne den Kontext von anders segeln weder entstanden, noch hinreichend verständlich. Er enthält einige Gedanken, die vor dem Hintergrund des Zeitgeschehens und damit der Umwelt, in der sich meine Boote bewegen, der sozialen und kulturellen vor allem, in größerer Breite bedenkenswert und für den Fortbestand meines Gewerbes, wie überhaupt der Möglichkeit, Segelsport nach individueller Vorliebe mit erschwinglichen Mitteln und relativ hohem Freiheitsgrad, auf Basis allgemeiner Rechte zu betreiben, von Bedeutung sind. Deshalb steht er im Outer Space, dem Äußeren Raum, mit weiter gezogenen Grenzen und dennoch passend mit dem originären Rahmen verknüpft. Ohne die unaufhörlichen Bewegungen der ISABELLE im Sassnitzer Hafen wäre er, wovon ich überzeugt bin, so auch nicht entstanden. Nicht herausgeschüttelt, mehr hervor- oder herbeigeschaukelt, nach und nach und irgendwann in mir geradezu unheimlichem, manchmal berauschenden Fluss und kleinen epischen Bögen, welche zu unterschiedlichen Zeiten ansetzten und endeten, manchmal erst in der späteren Doch-noch-Ergänzung wirklich Farbe bekamen. Viel Aufgenommenes da, aus vielen Jahren, manchmal im Akt des Auf-; Niederschreibens, Eintippens und symbolisch vor sich repräsentiert Sehens erst in Form und sichtbare; näher begreifbare Verbindung gebracht. |
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7
Schubladen Kulturgeschichte Postmoderne Westliche Kulturrevolution Segelschiffsmythologie Shanties Politische Philosophie Neo-Marxismus Woke-Bewegung Dialektik Moralkritik Populärwissenschaft Erkenntnistheorie Kommentar zur Gegenwartsgeschichte Politische Religion Aufklärung 2.0 Geographie Rügen Sassnitz Naturbegriff Natur- und Klimaschutz Segelsport Kuttersegeln Satire Mimetisches Theater Queerliteratur Geschlechter Sexualität Rollenspiele Passt da jeweils nicht wirklich rein und ist eigentlich was ganz anderes? That is queer. Das ist sonderbar; seltsam; komisch; unpassend; eigenartig: Queer. Feel free to blame my local epistemic authority and to suggest something better. Fühle Dich frei, meiner örtlichen Erkenntnistheoretischen Obrigkeit die Schuld daran zu geben und etwas besseres vorzuschlagen. The first one who comes with something in the line of “It is … it is like nothing” gets a kiss for free. Aber … die Begriffe Aufklärung 2.0 und Mimetisches Theater gibt es doch gar nicht?
1.
Doch. Der erste, der ausflippt und es schafft, sich wieder einzukriegen ohne was kaputt zu machen bekommt einen Sanddornschnaps im Tropenholzcockpit. Ob es auch gute Begriffe sind, wird sich zeigen. Hoffentlich in freier Verhandlung und nicht allzu bitterem Ernst. “It gets all so serious.” O. C. im Juni 2007. „Es wird alles so schwerwiegend.“ Kapitel 12 ist irgendwie nicht berücksichtigt? Stimmt. Kam später und is too queer, indeed für ein zwei Ergänzungen, finde ich. Außerdem mag ich die Grenze von 7 und 21. Darf sein, wie es ist und muss nicht zwingend mitgenannt werden. Dennoch wäre ich an zutreffenden Charakterisierungen interessiert. Ernsthaft, es ist wichtig, Dingen gut passende Namen zu geben, auch wenn sie sich einer simplen Einordnung in ein geläufiges Ordnungssystem widersetzen, aus nicht trivialen und auch nicht vorgeschobenen Gründen. Auch in der weiter unten folgende Liste mit mir wichtigen ungewöhnlichen Begriffen ist es nicht berücksichtigt obwohl bzw. weil es sie sehr verändert hätte. Auch ist da irgendwie, seit Kapitel 5, dessen Fortschrift, -schreibung (!) … Also ich glaube, das muss nochmal … Das Thema der Aktualisierung eines weitergeschriebenen Textes mit der Festlegung von Änderungsschwellen, sowie der inneren Verhandlung von Standards und Stilfragen ist eines, das einer eigenen Betrachtung wert wäre.
(Gibt
es bestimmt und nicht zu knapp.)
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Außerdem habe ich festen Grund zu der Annahme, dass er, dieser Text sehr unterhaltsame, auch nicht wenig komische Teile enthält. Jedenfalls hatte ich einigen Spaß beim Schreiben und den ein oder anderen herzlichen Lachanfall, bei dem Finden einer überraschenden Wendung. Im inzwischen mittleren Teil ist er stark mit Negation gewürzt, durchtränkt geradezu, zudem enthält er eine ganze Tonne von Transformation bestehenden emotionalen Inventars, mindestens; ein paar Spritzer Milch, satt, von glücklichen Säugetieren; coole Schnitte, ungewöhnliche Metaphern und rasante Perspektiv-Wenden — knapp angesetzt und mit Zug gefahren — schaukelnde Überleitungen; prägnante Zitate großer und nicht so großer Meister auch; Hinweise auf gute Musik — von mir aus gerne zum Mitsingen, durchaus — etliches davon in kleinteiliger geistiger Handarbeit übersetzt und in, wie soll ich sagen, die gesellschaftliche Stellung verunsichernde Zusammenhänge versetzt — leider und damit verknüpft meist auf grotesk-absurde Weise unpassende und penetrante Werbung von Seiten mit Übermacht versehener Dritter, sowie eben solche (Hyper-)Links auf bewegte Bilder — einige sehr hübsche ältere darunter — des Weiteren: eine auch für mich unerwartete philosophisch-epische Versöhnung; ein errötendes Muli; meisterliche Grashalme und ein paar von dem Poetismus, dem vergangenen inspirierte typographische Experimente; eine Systematik für Tugenden zu Tänzen am Rande des Sagbaren; noch ein bisschen was zum Wetter und mehr. Kurz vor Ende im Sassnitzer Herbstregen beziehungsweise Spätfrühling bis Frühsommer im Lebbiner Bodden kommen noch ein paar Zeilen mimetischer Code für’s Oberstruktürchen und eine imaginäre Botschaft der Hoffnung, an das moralische Lumpenproletariat. Wenn Sie, so wie ich auch, in guter deutscher Tradition, lange aber klare Schachtelsätze mögen, dann freuen Sie sich auf ausgesuchte Exemplare für Kenner und Genießer. Das 12. Kapitel, der Exkurs u.a. ein forschender oder lehrender Ausflug zu etwas, wofür mir relativ schnell der Titel Vom Tanz am Abgrund der Unterlegenheit eingefallen ist und bis zum Schluss durchgehalten hat — ist das längste, aus einer spontanen Anmerkung zu einem vorherigen Kapitel gewachsen, seinen zugewiesenen Rahmen rasch gedehnt und verlassen habend, zu meinem eigenen Erstaunen in etwas, das wie eine Reise für sich geworden ist, ein eigener Text beinahe, und doch hängt es an den anderen Kapiteln, reflektiert diese in Teilen und gibt dem Ganzen so etwas … eine gewisse Spannung, anhand derer ich mich gerade (…) Tag für Tag darüber freue, eine Implikation logisch ableitbare Folge — unter gewisser Dehnung des Begriffes Logik, von der ich mir nicht sicher bin, ob sie zulässig ist, aber mir fällt auch gerade nichts Treffenderes ein — der damit verknüpften Haltung erleben zu dürfen, einfach so. Es geht wirklich weit, nach unten wie nach oben und das muss so. Also besser ist es, das auseinander zu halten und jedem seinen sichtbaren Raum zu geben, in Bezug aufeinander. Ich habe mir darin noch mehr assoziative Freiheit gelassen, angeeignet, einiges weiter fließen lassen als an anderer Stelle; weniger Regeln und Korrekturen darüber gelegt und es bewusst auch nicht weiter aufgeteilt. Falls Sie sehr religiös sind, in puritanischer Ausprägung, sollten Sie überlegen jetzt nicht weiter zu lesen. (Wobei ich Ihnen dann ja doch mittlerweile das eben genannte Kapitel — also neugierig wäre ich schon … aber nicht ausflippen, bitte.) Wenn Sie glauben, nicht religiös zu sein, es aber einige Dinge gibt, die Sie mit großem Ernst und in einer Weise wiederholen, welche sich sinngemäß auch als ‚rituell‘ bezeichnen ließe, mit dem Ziel, schwer fassbare Dinge außerhalb ihres unmittelbaren Wirkungskreises zu beeinflussen, könnte der Text ein paar Überraschungen enthalten. Wenn Sie das erschüttert, betrachten Sie es bitte mehr als offenbare Prüfung durch höhere Mächte, denn als heimtückischen Angriff aus der Unterwelt. Wenn sie standfest sind im Glauben, haben Sie nichts zu befürchten. Falls Sie sich, wie ich, Gedanken um den Stand der Zivilisation und den Wechsel kultureller Zeitalter machen, sind Sie an einer guten Stelle angelangt. Wenn Sie sich bereits seit längerem zunehmend verwirrt wiederfinden von dem, was in der Gesellschaft um Sie herum vor sich geht; vielleicht fragen, was die wenig, kaum bis unverständlichen Zeichen, Beschwörungsformeln nicht unähnlichen Wortkombinationen und Springteufeln gleichen, widersinnigen emotionalen Botschaften bedeuten; warum sie immer häufiger werden, anscheinend, und nach Antworten suchen, welche andere bereits ein wenig verknüpft, durchdacht, diskutiert, destilliert und auf Trinkstärke herabgesetzt haben, sind sie genau richtig, möglicherweise. Atmen Sie durch! Tun Sie ihrem Körper etwas Gutes. Nehmen Sie sich ein wenig Zeit, etwas zu trinken und machen Sie es sich bequem. Meine Boote sind freundlich und mit Liebe ausgestattet und dieser Text ist es auch. Dass darin viele Dinge auf engem Raum zusammen kommen und der Blick des Häufigeren vom kleinen, funktionellen Detail in das ganz große, abstrakte Ganze und wieder zurück wechselt, ist auf kleinen Fahrtensegelbooten so, zumal am Meer. Was auch immer davon auf Sie zutrifft, scheuen Sie sich bitte nicht, mir Kommentare, inhaltliche wie stilistische, oder Antworten zu geben und Fragen zu stellen. Ich bin neugierig, meinen Horizont zu erweitern und dazu zu lernen, die Einhaltung hiesiger zivilisatorischer Standards vorausgesetzt. Wenn Ihnen das letztere, aufgrund ihrer Weltanschauung oder ihres Temperaments, nicht möglich sein sollte, sind sie zwar unter Umständen dennoch an einer richtigen Stelle, jedoch im Sinne persönlicher oder stellvertretender Auseinandersetzung ganz und gar falsch, zumindest wenn Ihnen die logische Trennung der Begriffe Wort, Tat, Schweigen und Gewalt schleierhaft ist oder jemand sie Ihnen dekonstruiert hat. Wenn Sie sich die betreffenden begrifflichen Grenzen selber dekonstruiert haben: Respekt — ich hab da wohl was für Sie im Text — reißen Sie sich aber dennoch bitte am Riemen. Wir sind hier nicht im Endzeittheater, auch wenn es sich für Sie so anfühlen mag. Glauben Sie mir, ich habe Erfahrung mit der Realität, an Land sowohl, auf ganz verschiedenen Bühnen, als auch auf See, möglicherweise mehr als Sie, und eine gute Methode, Aussagen über diese zu finden, welche auch interpersonell als weniger falsch gelten dürfen als andere. Dass sie funktioniert, können Sie beispielsweise dem Umstand entnehmen, diesen Text in so einem elektronischen Dingsda lesen zu können, ob möglicherweise verzerrt oder nicht. Sie können ihn lesen und vor fünfhundert oder noch vor dreißig Jahren hätten Sie es nicht gekonnt, möglicherweise auch nicht gedurft, genau so wie ich. Das ist ein Anfang. Und ich will Ihnen nichts Böses. Ich arbeite für keine Partei und das hier ist kein Teil irgendeiner Kampagne. Ich versuche lediglich Wesen, Dinge und Ideen zu beschützen, die mir lieb und teuer sind. Ich weiß, das klingt ein wenig düster und seltsam auch aber wenn Sie bis zum Ende, wenigstens von Kapitel 8 lesen werden Sie verstehen, was ich meine. Ich bin auch darüber erschüttert, das so aufschreiben zu müssen. (Mittlerweile geht’s. Sogar recht gut.) Dieser Text ist wie gesagt ein Teil meiner Auseinandersetzung damit und ich habe durchaus eine Weile mit der Frage gerungen, ob es richtig ist auch die Schranken zu den heiklen Themen zu öffnen und das Ganze am Ende wirklich herauszugeben. Aber er steht auch, trotz seiner ungewöhnlichen Form, in einer sehr ehrenwerten, im deutschen Kontext geradezu konstitutiven Tradition und greift Gedanken vieler großartiger Menschen auf, die bereits von vielen weiteren ihrerseits aufgenommen, nicht selten erneut geprüft, zu Recht in Ehren gehalten und weitergetragen wurden und werden, zum Teil seit langer Zeit. Keine Angst, er enthält lediglich eine implizite Drohung — außer Sie sind ernsthaft und in kämpferischer Weise der Tyrannis oder ihren nahen Verwandten vom gleichen Schlage zugeneigt — und selbst dann ist es nie exzessiv oder über Gebühr persönlich gemeint, mehr so im Sinne des Artikels 20, Absatz 4, Grundgesetz — und die bezieht sich auf die Macht der Sprache im Allgemeinen und diejenigen, die mit dem Gedanken und der Praxis spielen, sie in weiten Teilen unbrauchbar und vergessen zu machen. Das gibt es wirklich. Ich habe es gesehen und gehört, ein paar Ansätze selber ausprobiert und die Ideenwelt, die einen dazu bringen kann, weit genug studiert, um mir zuzutrauen darüber zu schreiben und Methoden der Satire darauf anzuwenden. |
Kapitelübersicht 1.
Ortsbestimmung
2.
Gegenwart
im Doppelspaltexperiment
3.
Kopien
historischer Sanddornfische
4.
Traditionelles
maritimes mimetisches Theater mit zunehmend besorgten Säugetieren
5.
Von
der Freiheit eines Kutter‑Russen
6.
Neue Wirklichkeit günstig abzugeben, teilw. dekonstr. 7. Aufheben der Dialektik mit Hilfe der Kultur
1.
Was ist Dialektik und was kann
man damit anstellen?
2.
Update bzgl. Volks- und
Oberschichtsglauben
3.
Das Kommen der aus dem Schlaf Gerissenen
4.
Neues Subjekt, neues Glück 8. Endkampf auf der Probebühne
1.
Akt : Dieses Pferd im Vorhof da —
2.
Akt: Eine Frage der Freiheit
3.
Akt: Trotz alledem!
4.
Akt: Die Würde des Seienden und der Ausnahmezustand
5.
Akt: Heuristik nachstellen, Nebelfelder beachten
Probebühnen-Schlussszenen-Weltverschwörungswrackheberglaubens-Dauerschleifen-Glücks-Verbrecherversprechen
9.
Angriff der Pausenclowns: 10. Genderbread-Man vs. Titty‑Beast
Pt.
1: Kampf im Unterholz Zwischenkapitel 11: Sexy Halyard Chants und Mischwesen (1) (8 6,3k) (2) (11 11,2k) 10. Genderbread-Man vs. Titty‑Beast
Pt.
2.: Grounding Queer 12.
Exkursus:
Vom Tanz am Abgrund der Unterlegenheit 13.
Das Betriebssystem des
Enteignungsglaubens 14.
Mit Vollzeug in die pitschnassen
Kornblumen Verzeichnisse, Formtitel, Kontakt PDF (7 Abs. 8,7k 25 S.) ‚k‘ steht für ‚kilo‘ also ‚tausend‘. Die Gesamtsumme liegt bei etwa 313.300 Wörtern (und es werden mehr). Wenn ich gewusst hätte, dass es so viele werden, hätte ich mich kaum getraut anzufangen, vor einem; über eineinhalb Jahren. Zu groß. Was soll das bringen? Wer soll das lesen? Wofür? Wenn ich mich an meinen Plan gehalten hätte, könnten Sie das hier jedenfalls jetzt nicht lesen. Wieviel
Wörter eine Seite füllen? Kommt darauf an, wie man sie setzt und
wie groß die Seite und wie deren Gestaltung ist. Es variiert zu
sehr, um es sinnvoll zu quantifizieren. Diese
fortgeschriebene Anmerkung in mehreren
Absätzen hat hier bereits 97
(103) Wörter
(eben waren es noch 53 (97))
in Gänze, also bis zum nächsten größeren Absatz 550
(559)
(567).
Die Kapitelübersicht hat 236, Zahlen und
Abkürzungen z.T. miteingerechnet.
Die gesamte Einleitung, mit allen Titeln, Verzeichnissen und
Anmerkungen sowie dem Sinnzitat hat
(mittlerweile)
11.188 Wörter. (Und
jetzt noch Auch wenn es modisch geworden ist, durchschnittliche Lesedauern anzugeben — gerade wo ich das hier nochmal überarbeite habe ich entdeckt, dass mein Browser das bei umschalten in die ‚Leseansicht‘ von alleine macht — halte ich es für Unsinn, da es ebenfalls zu sehr variiert, wenn man Lesen mit in Gedanken Aufnehmen und wenigstens ansatzweise Verstehen assoziiert. Die Art zu lesen, die ich Ihnen hier nahelegen möchte, gleicht weniger einem normierten Leistungssport, sondern mehr einem ziemlich intimen Akt der Gedankenübertragung, buchstäblich und ich meine nichts magisches damit; Gedankenvermittlung; -bewertung und -verknüpfung; dem Zusammenbringen; Verschaffen von Gelegenheit … Wir tun uns keinen Gefallen, wenn wir da (erwartbare) Standardwerte darüber legen, die bereits bei dem ersten nicht-muttersprachlichen Leser — ‚Muttersprache‘ ist überhaupt ein bemerkenswertes Wort, fällt mir erst jetzt auf. Was macht die Mutter zur solchen? In wessen weit zurückreichend kulturhistorischer; archetypischer Domäne spielt sich das ab? Warum heißt es so und nicht anders? ‘Mother tongue’ ist fast noch besser. Was sagen die (West-)Slawen dazu? ‚Mateřský jazyk‘ bspw.: ‚Mutter-; Mütterliche Zunge; Sprache‘. Demnächst überall womöglich: ‘first language’, so distinguished and innocuous (vgl. Kap. 8.4 Shell shock …). So lange, bis man nach der lateinischen Wurzel fragt und statt ‘first’ dann ‘native’ einsetzt — Standardwerte also, die bereits bei dem ersten Nicht-Muttersprachlichen Leser oder einem mit besonderem Interesse völlig über den Haufen geworfen werden mögen, aus einem Impuls heraus und ein wenig Freiheit. Was ist ein besonderes Interesse? Da fängt es schon an, mit unzulässiger bzw. absurder Typisierung. Wann, wo, unter welchen Umständen? Was ist mit Dialekten und zweisprachig Aufgewachsenen? In welcher Situation des Lesens? Da ist es bereits ein, in sich selbst verfangenes, absurdes Knäuel an Kriterien und Wertungsschwellen. Lesen und mehr noch Schreiben wurden lange Zeit als Künste angesehen, auch bei profanen Texten, und ein wenig mehr Respekt für ihr Wesen und ihre Bedeutung für den Prozess der Zivilisation und vermutlich auch das menschliche Bewusstsein und damit auf lange Sicht auch die Artentwicklung und das Wesen des Menschen selber halte ich für durchaus angemessen. Wenn man etwas weniger Gequatsche folgte und nicht so viel hypnotische Rede so wahllos in sich eindringen ließe, in Duldungsstarre, könnte das ,was man an Ausgesprochenem oder Niedergeschriebenem aufzunehmen vermag und das was dabei mit hineingelangt, unbefragt, auf Bewährung; Duldung; Beiläufigkeit vielleicht näher an dem zu liegen kommen, was zu sagen ist, wenn einmal das bloße Hören und nebenbei ansatzweise abschließend niederhaltend Kommentieren mit Floskeln, Seufzern, Fragmenten kastrierter Fragen und halbsterilisierten Flüchen nicht mehr genügt und irgendwann auch das einfache Schweigen nicht mehr trägt. Zum weiter oben erwähnten Problem unerwünschter Werbung am Anfang von Videos: Ich habe mir mittlerweile angewöhnt, die Hand davor zu halten und sofort oder schon vorher den Ton auszumachen. Sieht unelegant aus, ist aber schnell und effektiv und bedient sich etwas sehr altem, ganz hervorragend eingespielten, was mein Gegenüber nicht kann. Für audiovisuelle Botschaften gilt im übrigen das gleiche, wie für Daten auf vernetzten Computern: Wenn Sie es wahrnehmen ist es bereits in Ihrem Bewusstsein bzw. auf Ihrem Rechner und was Sie davon wahrnehmen ist i.d.R. nur ein Teil von dem, was es macht. Ob Sie es glauben oder nicht, es gibt Fachleute dafür, Botschaften so zu gestalten, dass sie auch in minimalen Aufmerksamkeitsfenstern zur Wirkung kommen. Und einer der allerbesten Stolper-Lehrsätze über das Wesen von Social Media, denen Videoplattformen zugehören, ist: If you are not paying for it, you are not the customer, you are the product being sold. Wenn du nicht dafür bezahlst bist du nicht der Kunde, [sondern] bist du das verkauft werdende Produkt. Es wäre naiv anzunehmen, dass alle Kunden, mit denen Sie in Massenmedien zu tun haben, immer Ihr Bestes im Sinn haben oder, dass es dabei nur um Geld im Austausch für irgendein ausdrücklich gewähltes Konsumprodukt oder eine Dienstleistung geht, frei von ideellen oder dezidiert politischen Zwecken. Als kleine Wahrnehmungsübung könnten Sie bei Gelegenheit darauf achten, wie häufig heutzutage bei relativ einfach erscheinender Konsumproduktwerbung an ihre Gefühle im Zusammenhang mit höherer Moral appelliert wird und in Bezug auf welche Themen. Ich persönlich freue mich ja mittlerweile beinahe, wenn es bei der Werbung, der ich begegne, nur um so Dinge wie Musikaufnahmen oder Waschpulver geht oder Urlaub auf irgend’ner Insel und bin angenehm erstaunt, wenn sie sich dann vom Inhalt und, wichtiger noch: Stil in das, weswegen ich da überhaupt etwas angeklickt habe, einfügt. Ungefähr so, wie es die Schilder und Schaufensterauslagen in einer wohlgepflegten europäischen Ladengasse vor hundert Jahren einmal getan haben mögen, in der imaginären Rückschau. |
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Eine gute Portion Spott mit Nachschlag nach Herzenslust und Verstandes’ Maßgabe ist dabei — ich hoffe in der Art der Zubereitung vieler Mannsleut’ — und Weibsvolk’ auch — Geschmack getroffen zu haben — jedoch keine Häme. Auf einem Schiff, auf dem ich mal gefahren bin, gab es die Grundregel: „Spaß muss sein!“. Echt, stand so in den Stammcrew-Richtlinien, hab’ ich selbst da mit ’reingeschrieben, auf Anregung eines sehr ernsthaften, gestandenen Kapitäns auf Großer Fahrt. Sie hat sich bewährt, auch dann wenn die Cockpitcrew bis zu den Knien im Wasser steht und die Baumnocken unter dem Druck der steifgesetzten, aufgefierten Tücher nur noch wenig über der von Böen auf-, zusammen- und niedergepeitschten Meeresoberfläche durch die Gischt ziehen. Große Freude und großes Lachen sind ein Liebespaar. Eines ihrer Kinder steht im Titel dieses langen Textes. |
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Da ist noch ein häßlicher Alptraum, hinter einem goldbestickten Vorhang, da müssen Sie nicht rein, also jedenfalls nicht mit mir; im Zusammenhang mit dessen Gewebe — ‚Wirkart‘ ist ein schönes altes Wort dafür — noch ein ganzes Bündel an weiteren, im Fortschritt begriffenen; sich in der Welt ausbreitenden, niederschlagender Alpträume und den Grund dafür bereitender Ideen, denen man schwerlich ausweichen kann, wenn man der Spottlust eine tiefere Gründung geben möchte und nicht Teil des Alb- im traumartigen Nebel der Gegenwart werden. Die Sache mit den Pausenclowns ist bitter. Aber ich finde, man kann, darf, sollte schon darüber lachen. Das mögen sie nämlich gar nicht. Dann verdampfen sie, in gewisser Hinsicht und werden wieder zu Menschen, mit menschlichen Interessen, denen man folgen kann, geradewegs oder invers, aber nicht muss. Und dann ist da auch noch so ein Tier. Aber das kennen Sie schon, sehr wahrscheinlich. |
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Selbstverständlich |
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Was immer davon Sie anzuziehen vermag, seien Sie in jedem Fall herzlich willkommen, zum Lesen, gerade so weit oder so quer wie Sie mögen. Die Kapitelübersicht mit Sprungstellen, rechts oben nebenstehend, dürften Sie bereits bemerkt haben; die thematische Einordnung auf der linken Seite wohl auch. Ein detaillierteres Inhaltsverzeichnis nebst Verzeichnissen der Abbildungen, der zitierten oder eingehender erwähnten Autoren und Interpreten, Übersetzer und Neuverknüpfer, sowie der im Text gesetzten Hyperlinks auf audiovisuelle Ressourcen steht im oben rechts verlinkten (seiten- und medienübergreifend verwiesenen) PDF-Dokument. Folgen
Sie nun
gerne
ihrer Neugier;
dem
dreifach verästelten Verlauf dieser
Zeichen und
sehen Sie sich um, in
meinem popkulturgeschwängerten,
wortmagischen
Theater!
der gelockerten Sinn-Zusammenhänge
und tendenziös geknüpften Assoziationen.
Wenn Sie Zitate daraus verwenden, geben Sie gefälligst den
Urheber an und zwar den allerersten, mit originaler Fundstelle,
vollem
Namen
und korrekter Wortendung. |
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Lesetechnisches |
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Sollte es mit dem Auffinden eines Originals etwas schwieriger werden, geht hilfsweise auch die konkrete Fundstelle mit ihrem jüngsten, für den betreffenden Inhalt maßgeblichen Bearbeiter-Kontext. Eine mustergültige formelle Bezeichnung ist dem Inhaltsverzeichnis vorangestellt. |
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Für
das Problem Hilfsweise könnte man zu einem Zitat die Kapitelnummer und den jeweiligen Abschnitts-Zwischentitel angeben, ggf. mit dem Hinweis auf ‚am [linken; rechten] Rand [unten; oben] nebenstehend‘. Möglicherweise genügte auch schon das Zitat selbst mit der Kapitelnummer. Muss ja nicht perfekt sein, nur auffindbar, mit vertretbarem Aufwand. |
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Um eine bestimmte Stelle im Text aufzusuchen ohne Umwege, bitte ich gegebenenfalls die praktische Suchfunktion ihres Browsers einzusetzen. Bei Firefox ist sie mit dem Shortcut Strg+F — dem gleichzeitigen Drücken der Tasten ‚Strg‘ (engl.: ‘Ctrl’) und ‚F‘ — aufrufbar bzw. im Menü mit den drei senkrechten Punkten. Die Zwischentitel lassen sich im Inhaltsverzeichnis markieren, mit Strg+C kopieren und mit Strg+V in das Browser-Suchfeld einfügen, woraufhin dieser i.d.R. unmittelbar die gewünschte Stelle anzeigt, wenn die passende Unter-Webseite in der aktuellen Ansicht geöffnet ist. Das Umschalten zwischen den Programmfenstern geht in der Regel mit Alt+Tab rascher und weniger störend als mit der Maus. Diese Methode der Navigation (der sogenannten) innerhalb eines auf mehrere Webseiten — Bände, wenn Sie so wollen oder Schriftrollen eher, einzeln zu öffnenden, in Ausschnitten vergrößerbaren und innerhalb ihres Rahmens scheinbar verschiebbaren Textfeldern — verteilten und sehr langen Textes mag zunächst umständlich erscheinen, hat aber den Vorteil, dass sie auf weit verbreiteten technischen Standards beruht und man sie in allen möglichen Situationen ähnlicher Art einsetzen kann. Und mir erspart es viel Arbeit, hält das Inhaltsverzeichnis einfach — ein wenig wie eine Geschichte für sich, anhand von Schachteletiketten oder den Zwischentiteln der alten Stummfilme — und irgendetwas sträubt sich auch in mir, die letzte Bindung an das altvertraute Papierseitenformat bzw. seine Nachbildung im Portable-Document-Format aufzugeben. PDF/A ist ein etabliertes Dateiformat zur Archivierung von Textdokumenten, aber Text in HTML ohne viele Sperenzien — “A File Structure for the Complex, the Changing and the Indeterminate” — „Eine Dateistruktur für das Komplexe, das Veränderliche und das Unbestimmte“ (Theodor Holm Nelson, 1965; Einführung des Begriffes Hypertext, 25 Jahre vor der HyperText Markup Language, bezüglich derer ich froh bin, dass mein Textverarbeitungsprogramm sie mitbenutzt und mein Browser sie interpretiert, ohne dass ich mich mit ihren Einzelheiten herumschlagen muss) — ist praktisch noch offener, im Sinne von leicht auffind-, anseh- und durchsuchbar und mag sich einmal als ähnlich dauerhaft erweisen. Sieht vielleicht nicht immer gleich und schön aus, dürfte aber im wesentlichen lesbar sein, so lange noch irgendwo eine Kopie der Datei oder des dargestellten Textes aufzufinden ist. Und eben Browser, Betriebssystem und Computer vorhanden sind, in funktionierend. Ein gedrucktes Buch funktioniert zwar ohne elektrischen Strom und all das, aber auch nur, wenn man es in die Hand bekommt und wenn das Papier trocken ist. Die Vergrößerung der Bildschirmansicht ist mit Strg und + oder – schnell anzupassen; das hin und her- und auf und ab Scrollen — Verschieben des Fensterinhaltes in der Art einer Schriftrolle (engl. Substantiv: scroll) — geht ohne Touch-Screen komfortabel mit den Pfeiltasten, dem Mausrad oder auch zwei nebeneinanderliegenden Fingern auf dem Touchpad. Mit letzterer Methode geht seitliches Scrollen (bei entsprechender Vergrößerung) auch super, sogar diagonal, wie Papier-auf-glattem-Tisch-Verschieben. (Touchpad-Empfindlichkeit passend einstellen.) Wenn’s schnell und weit gehen soll: Bildlauffeld in der Bildlaufleiste angeklickt halten und ziehen. Das Öffnen eines (Hyper-)Links in einer neuen Tab-Ansicht, ähnlich einem Karteiblatt und ohne die gerade gelesene Stelle zu verlieren, geht mit Strg+Klick oder mit längerem Berühren der Stelle des Links auf dem Betatsch-Schirm und entsprechender Auswahl aus dem dann erscheinenden Kontextmenü, falls nicht bekannt. Das rasche Umschalten zwischen Durchblätter-; Umseh-; Schmöker-; Durchstöber-; Abgras-; Durchsuch-und-Lese-Programm-Tabulator-Streifen-Reitern-Aufhängern-Etiketten-Registerkarten geht, wie ich auch gerade erst herausgefunden habe, mit Strg+Tab (eine weiter nach rechts) und Strg+Umschalt+Tab (nach links) bei dem Feuerfuchs-Schmökerer. Scham, wegen ungenügenden Wissens in Programmbedienung, kann man schonmal und auch wiederkehrend haben. Oder wegen vermeintlich schlauer Erklärung von Dingen, die anderen längst vertraut sind oder so, als könnten die es nicht selber herausfinden. Oder auch wegen (immer noch) unzureichender Kenntnisse in Webseiten-Programmierung. Keine CSS, kein CMS, kein SSL und was da noch so sein mag, an Nützlichem. Ob das schlau ist? Wenn es die Bedingung dafür gewesen wäre, dieses Buch zu schreiben und zu veröffentlichen, wäre es jetzt nicht da und viele Gedanken, die damit greifbar oder überhaupt erst zusammengekommen sind sowie ein paar, die vorher so noch nicht da waren, auch nicht. Sie, die Scham, hilft aber nicht weiter in einem Umfeld, das dazu neigt, sich rascher zu verändern als man ein Benutzerhandbuch bzw. die Hilfe-Seiten oder entsprechenden Forumseinträge durchgelesen hat, so man das denn überhaupt (noch) vorhatte. Ob es wohl jemals Handbücher zur Benutzung von gedruckten Büchern gegeben hat? Sehr sinnig, Süßer! Hand-Bücher, gedruckt. Anderweitige standardisierte Anleitungen? Oder hat da immer schon jeder irgendwie gemacht? |
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Naja, gemacht haben natürlich die Typographen; Schriftsetzer, Drucker und Buchbinder. Und wenn sie es gut gemacht haben, hat es die Leser wie von selbst geführt und ihnen nebenbei Freude bereitet. |
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Ich erinnere, dass ich für das erste Buch, das ich im eigentlichen Sinne vollständig durchgelesen habe — es war eigentlich ein Comic-Heft — zwei Tage brauchte und, dass die grundsätzliche Handhabung des Mediums da wohl länger schon keine Frage mehr für mich war. Das ist jetzt etwa 42 (43) Jahre her. Die letzte wesentliche Ergänzung meines Wissens über das Lesen von Büchern — nur im technischen Sinne — war vor einigen Wochen (im letzten Jahr), beim Aufschreiben von dem, was jetzt Kapitel 12 ist, ebenso wie die jüngste, nicht triviale Erweiterung des Begriffes Buch selbst, dessen was das Wort ‚Buch‘ meint oder meinen kann, für mich. Irgendwann wächst sich das aus mit der Scham, im laufenden Umgang. |
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⤒nach
oben ⭡ Sprungstellen ist ein ausgefallener Ausdruck für Hyperlinks. (Nicht etwa andersherum.) Die im gezeigten Block sind im anklickbaren Teil in türkis gesetzt, weil sie auf ebensolche Stellen auf der gleichen Seite verweisen, erkennbar auch durch die URL (Uniform Resource Locator; deutsch: Einheitlicher Ressourcenanzeiger (maskulin) in der Funktion einer Internetadresse) mit dem Zeichen # (sprich: ‚Doppelkreuz‘; engl.: ‘number sign’ od. ‘hash’ — wörtl.: ‚Gehacktes‘) nach dem Suffix .html. (Technisch: ‚Kennzeichnungszeichen des Fragmentbezeichners‘ (nach der Dateinamenserweiterung), ernsthaft.) Sie werden auch als Lesezeichen bezeichnet, was die Klarheit nicht unbedingt erhöht, da sie in diesem Fall der Autor angebracht hat und nicht der Leser. Die Markierung oder der Anker dazu ist in der normalen Ansicht unsichtbar in den Text gesetzt. Man könnte sie auch Internlinks nennen. Hier sind sie insbesondere für das Lesen auf Mobilgeräten gedacht, wo das Verschieben des Inhaltsausschnittes mittels Wischgeste in sehr langen Seiten rasch ermüdend werden kann, wenn man es eilig hat zu (scheinbar) weiter entfernten Stellen zu kommen. Wenn die Anklickbereiche (Link-Texte) der formalisierten Sprungstellen in dunkelrot-orange gesetzt sind (so, wie die diversen Links auf den Webseiten meiner Website zu fremden Seiten) handelt es sich um Hyperlinks zu anderen Unterseiten auf der gleichen Domain (dem Netzbereich) (anderssegeln.de). Etwa die Titelseite des Buches oder das Ende eines vorhergehenden Kapitels auf einer anderen HTML-Seite (eine von denen, deren Sprungstellennamen ganz oben rechts unterhalb der Kopfzeilen in serifenloser Schrift fett gesetzt sind). Im letzteren Fall dann wiederum mit dem Doppelkreuz in der URL, weil der Zielpunkt nicht am dortigen Seitenkopf ist. Wenn man sie in der PDF-Version anklickt, bringen sie einen zur Zielstelle in der HTML-Version, im Browser. Und sprachliche Genauigkeit macht Texte lang. Liest so etwas jemand? Wenn die Symbolsprache selber versagt bitte ich darum, vor dem etwaigen erzürnt Wegklicken. Des Weiteren bitte ich, hin und wieder der Tapferkeit der Sprache(n) und ihrer Sprecher bzw. Denker zu Gedenken, im Bemühen, mit dem sich entfaltenden Durcheinander ordnend Schritt zu halten. (Nein, ich werde diesen Satz nicht gendern. Es ist absurd, menschliche Sprachen in ihrer Gesamtheit ohne weibliche Beteiligung zu denken.) Wer noch weiß, was Registermarkierungen an speziellen Büchern waren, in denen man viel umherblättert: So etwas ist das, da oben. Seitenzahlen sind schon nicht doof, anders als Seitenumbrüche. Vielleicht könnte man so etwas wie formalisierte (Textrollen-) Abschnitte definieren, sagen wir: alle 25 cm, am Rande markieren und durchnumerieren? Das ergäbe dann Suchfelder von ungefähr der Größe einer großen Buchseite, wenn man nicht den Weg mit der schnöden Ausdrucks- oder vielmehr Zeichenfolgensuche im Browser gehen will oder wenn es um einen wenig spezifischen Ausdruck; ein häufig vorkommendes Textfragment geht. Diese Abschnitte dann automatisiert mit Sprungstellen versehen und ein eigenes Bedienfeld am Rande des Programmfensters machen? Willkommen im PDF-Format, mit Seiten ohne Seitenunterbrechungen und mit ausblendbaren Seitenrändern. Oder irgendeiner Erweiterung im HTML-Code und Browser, die es vielleicht schon gibt, von der ich aber noch nichts mitgekriegt habe … Nicht mehr in diesem Buch. Übrigens hatte der weiter oben in der Mitte zitierte Ted Nelson wohl schon in den 1960ern ein Computernetzwerk vorgeschlagen, in dem Texte mit bidirektionalen, also in zwei Richtungen funktionierenden Links miteinander verknüpft sind. Das wäre dann so, stelle ich mir vor, wie wenn an jeder Zielstelle meiner Internlinks irgendein Zeichen wäre, das darauf hinwiese, das und von welchen anderen Seiten man dorthin springen könnte. Außerdem irgendwo eine Liste, die anzeigte, wer von wo einen Hyperlink auf eine meiner Seiten oder Sprungstellen gesetzt haben würde. Schon irgendwie faszinierend, aber wenn ich an das Problem von Spam und Scam und Malware denke … sortieren, bewerten, vertrauen, irgendeine Rechteverwaltung, im Zweifelsfall alles irgendwie automatisiert, weil sonst erdrückend, aber dann auch wieder Ausnahmen, natürlich. Vielleicht sind kleine Hürden bei der Verbindungsaufnahme auch nicht schlecht. Wer mir mitteilen will, dass er einen Link auf meine Seite gesetzt hat, kann das ja gerne tun, Kontakt s.o.. Und für einseitige Literaturverweise gibt es seit Jahrhunderten Normen und Erfahrungen. Ich verweise in meiner Freiheit auf wen ich will; wer dem folgt, kommt von meinem Text ggf. zu dem eines anderen und auch wieder zurück und andere tun das gleiche. Wer mehr will, muss miteinander Reden oder in Korrespondenz treten, von Mensch zu Mensch. Oder dann Sekretär, Kanzlei, bei den vielgefragten Textquellen, wo die Fäden zusammenlaufen. Was man wiederum automatisieren kann … Wenn es dann noch funktioniert, in Hinblick auf Bildung, Fortschreibung, Weiterverknüpfung des Bewusstseins, des menschlichen (Welchen denn sonst?); der Menschen, die interagieren. |
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zur Darstellungstechnik
⭡ Warum nicht ‚Unterkapitelüberschrift‘? (Ordentlich mit Nummer?) Weil er am Rande neben dem Text steht und diesen mehr begleitet als trennt; Abschnitte eher anders benennt; Wesentliches und Unterhaltsames herausgreift, manchmal neu zusammenfügt als neutral ankündigt. (Eine sehr fließende Grenze, ich weiß.) Auch, weil die Abfolge der Zwischentitel, wie oben erwähnt, einen eigenen (Unter-)Text bildet. Und weil mir der Bezug auf Stummfilme irgendwie gefiel, lange bevor ich im Schreiben darauf kam, diese näher einzubeziehen. |
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Mit der Version 1.3, von Mitte März 2023, habe ich alternativ lesbare Versionen der Buch-Netz-Text-Webseiten im PDF/A-1a-Format hinzugefügt. Der Hyperlink darauf steht jeweils oben rechts, am Rand der Titelzeilen. Deren Hauptvorteil gegenüber den HTML-Versionen ist der festgelegte Schriftsatz mit eingebetteten Schriftarten — kurz und nicht ganz korrekt: Sie sehen auf allen Anzeigegeräten gleich aus. Leider auch nicht immer so, wie ich es gerne hätte. (What you see is what you (would like to) get or (rather) what the word processor makes, does make of it. Ich vermute, um das unter Kontrolle zu bringen müsste ich ein professionelles Textsatz-Programm nehmen und das einzige, von dem ich ein ganz bisschen Ahnung habe von vor über 20 Jahren, ist LaTex. Darin hätten wir beide, dieser Text und ich, keine Chance. Nachdem mich eine Freundin, welche dem Rat gefolgt war, ihre Diplomarbeit damit abzufassen, um Hilfe beim Formatieren einer nicht besonders komplexen Tabelle gebeten hatte, habe ich nach ein paar Stunden aufgehört, mich damit zu beschäftigen. Obwohl es wirklich gut aussieht, bei herkömmlichen Büchern und Journal-Artikeln. Ich empfehle, die PDF-Versionen insbesondere dann zu nutzen wenn die Typographie arg verzerrt aussieht — und ich glaube, nach einer Weile werden die meisten verzerrt in diesem Kontext von ungewöhnlich unterscheiden können — irgendwo größere, scheinbar regellose Lücken auftauchen beispielsweise; Bilder distanzlos eingerückt werden oder die Schrift der Haupttextkörper (Charter in 16 und 13 und 12 oder 14 und 11 Punkt Größe) irgendwie unschön dargestellt, anstrengend zu lesen, zähflüssig, unpassend wirkt. Das muss sie nämlich nicht sein, dem Wesen nach. Oder wenn an Stelle von ein paar, offensichtlich sehr besonderen Sonderzeichen graue Platzhalterfelder erscheinen, die nur sagen: hier ist was, in dem was du nicht siehst, was nicht dargestellt werden kann, mit dem was da ist. (Nicht einmal ein nächst ähnliches Zeichen, dusseliges Ding.) Oder um zu prüfen, wie nahe die HTML-Interpretation auf dem eigenen Gerät an dem ist, was dem für mich zuvorderst maßgeblichen Original, also so etwas wie einem solchen, relativ nahe kommt. Die wiederum auftauchenden, scheinbar regellosen Lücken bitte ich mir nachzusehen. Sie haben mit den Seitenumbrüchen zu tun und sind schwer unter Kontrolle zu bringen, wenn man den sonstigen Textfluss möglichst wenig unterbrechen will, über die inhaltlich begründete Gliederung hinaus. |
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Wenn Sie meinen Text aufbewahren und auch ohne Internetanbindung lesen können wollen, speichern Sie sich gerne die einzelnen HTML-Seiten (=Dateien) auf einem lokalen Datenträger. Die Funktion ist im Menü Datei zu finden oder mit dem Tastaturkürzel Strg+S. Ich empfehle ggf. eine Kennzeichnung für die Versionsnr. im (vorgeschlagenen) Dateinamen zu ergänzen, etwa nach dem Muster _v1-3 (Punktzeichen vermeiden). Die Graphiken sind eingebunden, irgendwelche formatbedingten Zusatzdateien, extern bereitgestellte Inhalte oder so gibt es (dafür) nicht. (Außer den Zeichensätzen (Lettern sozusagen) die von Ihrem Betriebssystem genommen werden.) Die Hyperlinks gehen nur bei Netzanbindung, versteht sich. Und die am rechten Rand erklärten formalisierten Sprungstellen funktionieren nicht ohne, jedenfalls nicht wenn die Datei gesondert abgespeichert wurde. Bei Mobilgeräten kann es etwas umständlicher sein, auch mit dem Anzeigen lokal gespeicherter HTML-Dateien. (Warum eigentlich?) Greifen Sie dann gerne auf die PDF-Versionen zurück, die nach Anklicken und ggf. Bestätigen einer Rückfrage zum Herunterladen häufig automatisch in einem Ordner auf der obersten Gerätespeicherebene mit Namen Download abgelegt werden. Sie können durch Antippen in einem Dateimanager geöffnet oder verschoben werden. Das Internet ist einmal u.a. aus der Frage hervorgegangen, wie man verbundene Rechnersysteme auch bei Ausfall einer Zentrale funktionsfähig halten kann. Das dezentrale Vorhalten von Ressourcen unter Kontrolle lokaler Autoritäten gehört dazu. Denken Sie, insbesondere, wenn Ihnen mein Text gefällt, auch an die Geschichte mit den von der Lesegerätefirma aus der Ferne gelöschten (oder aktualisierten?) Büchern auf speziellen, recht komfortablen Buchlesegeräten. Mit meinen Quasi-Buchrollen geht das nicht. Und automatisch passiert es auch nicht, wenn sie manuell lokal abgespeichert sind (und nicht nur im (flüchtigen) Arbeitsspeicher oder dem Kurzzeitspeicher des Browsers versteckt oder unter einem verwaschenen Namen wie ‚Sammlungen‘ doch wieder nur als Hyperlink irgendwo in den Programm-Innereien eingetragen). Es sei denn, Sie haben jemandem (nicht mir, ich will das gar nicht) umfassenden Fernzugriff auf ihr Dateisystem (sprich: ihre private Bibliothek) eingeräumt, möglicherweise bereits mit der Installation des Betriebssystems bzw. der Inbetriebnahme des Gerätes (mit Standardeinstellungen). Dann sollten Sie etwas machen, wenigstens Sicherheitskopien, offline, bei sich. Räumliche Nähe, Autorität, Simplizität, Redundanz … Wenn man mit Büchern umgeht, muss man sie einsortieren und unter zuträglichen Bedingungen aufbewahren, war schon immer so. Und Bibliotheken wie Rechenzentren können abbrennen, ideologisch gesäubert werden oder aus Pfusch und Gleichgültigkeit in U-Bahnbaugruben versinken. Alexandriae Memento!
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Irgendworan muss man sich orientieren und für mich stand und steht bisher immer das Schreiben, Finden, Zusammensetzen dieses Textes über der Frage, ob es denn auch unter sonstwelchen Bedingungen, einem Standard genügend, zu lesen ist. Es (dieses etwas) genügt den Standards der lateinischen Schrift, modernem Hochdeutsch, in gewissen Grenzen — einige davon bewusst gedehnt, wiederum in Anlehnung an gewisse Vorbilder — sowie HTML und jetzt auch PDF. Sonst könnten Sie es nicht sehen und nicht wenigstens in Grundzügen (irgendwie) lesen. Was den Textsatz angeht, so habe ich etliche Hinweise von Matthew Butterick aus Amerika übernommen, dessen ausgezeichnet lesbare Seiten dazu ich sehr empfehlen kann. Auch von der Klarheit der Sprache her, in dem Fall Englisch, das über die Jahre für mich, von sehr, sehr unbeholfenen Anfängen her zu etwas geworden ist, was langsam den Titel Zweitsprache mehr verdient als den der ersten Fremdsprache, unter dem es mir vorgestellt wurde. Technisch haben die Wechsel im Aussehen und die Grenzen ab denen es komisch wird damit zu tun, dass HTML lediglich den Text und Anweisungen zum Schriftsatz beinhaltet, welche dann von Ihrem Browser im Verein mit Betriebssystem und Grafikchipeinheit in eine Bildschirmdarstellung umgewandelt werden, mit den verfügbaren Ressourcen (installierte Schriftarten bspw.) und lokalen Einstellungen. Manchmal kommt noch etwas hinzu, für das ich mangels besserer Kenntnis geneigt bin, den Begriff HTML-Voodoo einzuführen: Schrift, die nach erneutem Bearbeiten des Dokumentes, den Einstellungen und der Ansicht im Textverarbeitungsprogramm nach unverändert, in der Browser-Ansicht plötzlich in etwas Fremdes verzerrt wird, und so. Allerdings nicht regellos, wie es scheint. Eigentümlich, umständlich beim Erstellen, aber die Vorteile des Formates nicht überwiegend. Es ist einfach eine Webseite, ein Text, schauen Sie rein. Die wesentlichen, überwiegenden Nachteile des PDF-Formates sind hier die Seitenumbrüche; der Umstand, dass man wieder ein anderes Programm braucht, was zwar mittlerweile vielfach in irgendeiner Form vorhanden sein dürfte, mit wieder neuen, lokalen Eigenheiten — auf meinem Tablet-Computer ist beispielsweise ein ansonsten sehr guter einfacher PDF-Leser; -Interpreter installiert, der es nicht erlaubt, die Seiten vertikal fortlaufend anzuzeigen — was ja bei Texten, die so sind, als sollten sie mit üblichen Mitteln ausgedruckt werden, auch kein Problem ist — sondern auf dem besteht, was bei gedruckten Büchern das Umblättern ist und sich außerdem weigert, auch nur anzuzeigen, worauf ein Hyperlink im Dokument verweist — und, dass man, wenn man ebendiesen Links folgt, wieder in den Browser wechselt, wobei das auch integriert sein kann und in der Theorie gar kein Problem ist, aber meiner Erfahrung nach doch etwas ausmacht, Umstände nämlich; ebenso die wahrscheinlich andere Behandlung in Suchmaschinen und dieses ganz praktische Zögern, welches ich mittlerweile habe, wenn ein Suchlisteneintrag oder sonst etwas auf ein PDF-Dokument verweist ohne mir genau zu sagen, was und wie groß es ist … Es ist halt eine, noch einmal zu betonen, Nachbildung eines herkömmlichen Buches, in einem Gerät, für das die Einschränkungen eines Buches nicht mehr gelten. A simulation. This goes beyond its effigy. Confer effigia. Die PDF-Versionen davon sind nicht zum Ausdrucken gedacht, daher das etwas andere Seitenformat von 33,6 cm×150,3 cm, mit Abweichungen und ohne Seitenränder. Wozu breite Seitenränder in einem Dokument, das auf einem Bildschirm dargestellt wird, auf dem horizontaler Platz (Breite) meistens ohnehin zu begrenzt ist und der seinerseits Ränder hat, wie ein Bildrahmen? Wozu überhaupt Seitenunterbrechungen, wenn man es, der lateinischen Schriftlogik folgend, von oben nach unten immer weiter lesen könnte, mit seitlichen Anmerkungen und ein bisschen Wechselpiel der Text(abschnitts)körper und der, aus seiner inhaltlichen Logik folgenden Leerflächen? Wenn man sich, einer Anmerkung, die im Prozess des Schreibens zu einem eigenen Textabschnitt geworden ist, folgend an einer ganz anderen Stelle des Haupttextes wiederfindet, den sich wieder zurechtschiebt, auf dem Weg dahin an einer anderen Stelle nebenbei etwas aufliest, weiterspringt, unvermittelt Querbezüge entdeckt, herstellt … Warum Seiten, wenn es keinen Papierstapel (codex) (mehr) gibt? Nun, ein Grund ist, dass das PDF-Anzeigeprogramm so etwas wie ein festes Abbild von Inhalt, Zeichensatz und interner Anordnung erzeugt, das auf einen bestimmten Maßstabsbereich optimiert ist, welcher sich an den gängigen Formaten orientiert. Dann kommen wieder Grenzen der Ansicht-Vergrößerung ins Spiel; Verzögerungen beim Darstellen (beispielsweise, dass neu darzustellende bzw. herbeigeschobene Textbereiche für einige Dezisekunden grau verwaschen aussehen, was man natürlich zu ignorieren versuchen kann, aber im HTML-Format gar nicht hätte). Ein anderer Grund ist, dass mein Textverarbeitungsprogramm aus irgendeinem Grund die Seitenhöhe auf maximal 3 Meter limitiert. Mag sich nach aberwitzig viel anhören, aber alleine diese Einleitung hatte bereits 5 m und 17 cm. Ohne, dass mir dieses irgendwie störend vorkäme, auf dem 15½ cm hohen Bildschirm, auf dem ich das schreibe und mehrfach erneut durchgehe, in ein, zwei, drei Sekunden um mehrere Meter (scheinbar) verschiebe und nach kurzer Zeit ein Gefühl dafür habe, wo was ist und wie ich da mit wenig Störung meines Gedankenstroms und Gefühlsgeschehens hinkomme. Ein wiederum aus den notwendigen Seitenwechseln folgender Umstand ist, dass nach dem Umblättern (sogenanntem) manchmal die ganze Seite dargestellt wird und man wieder heranzoomen muss. Außerdem sind da in den Dateiübersichten so Thumbnails (Miniaturbilder) welche die erste Seite darstellen und irgendwann einfach grotesk aussehen. So als stimmte da etwas nicht mit dem Dokument. Was macht man mit einem von irgendwo aus dem Internet heruntergeladenen Dokument, mit dem scheinbar etwas nicht stimmt? (Sagen Sie jetzt nicht …) Eine Analogie, welche mir dieser Tage ziemlich schön vorkommt, ist die zu Schriftrollen. Nicht die ehemals und jetzt nur noch für ganz besondere Fälle verbreiteten, zum nach links oder rechts Rollen, laufend Ab- und Aufwickeln, mit nebeneinander folgenden Textspalten zum Lesen auf einem Pult, sondern solche zum Aufhängen, hoch und schmal, mit der Anordnung der graphischen Gestaltungselemente entsprechend den Sehgewohnheiten stehender oder sitzender Menschen in einem vor Wetter geschützten Raum. Menschen mit Gefühl für Ästhetik, Klarheit, die Schönheit kunstfertig aufgebrachter, aus sich selbst heraus sprechender Schriftzeichen … Das Seitenverhältnis von 1:4,473 ist inspiriert von dem ersten, bewusst gesuchten Abbild einer chinesischen Hänge-Schriftrolle, bei dem ich das Gefühl hatte von: „Ja, das ist stimmig. Schön. Kann man machen.“ Schriftrolle auf Mandarin: 條幅 oder 条幅 — lateinisch transliteriert: tiáofú. Auf zusätzliche Seitenränder oder über Korrekturen einiger zu weit gehender Fälle von verschobenen Textblöcken in den Randspalten hinausgehende Rücksicht der sonstigen Gestaltung auf die Seitenumbrüche habe ich verzichtet. Wolltest Du … s. Kap.5 Seitennummern sind im detaillierten Inhaltsverzeichnis für die Hauptgliederungspunkte, also die Kapitel und Unterkapitel angegeben. Bei den längeren Kapiteln auch für die dazwischen gesetzten HTML-Sprungstellen. Außerdem gibt es Seitennummern-Verzeichnisangaben für die Gliederung des Verzeichnisdokumentes selber, welches im A4-Format unterteilt ist, ganz konventionell, mit Rändern, ohne weiteres ausdruck- und zusammenheftbar und seinerseits als Schriftrolle bereits über 24×29,7 cm = 7,128 m lang. Was für einen Wälzer hast du da zusammengeschrieben? Soll ich das alles lesen? Die Suchfunktion geht in PDF-Readern; PDF-Lesern im Prinzip genauso wie im Browser; Umseher; Durchstöberer; Abgraser, mit den gleichen Shortcuts; Abk.. Bei Mobilgeräten ist sie gelegentlich auch mit einem Lupensymbol gekennzeichnet. (Seien Sie fortschrittlich und weltoffen, sagen Sie: ‚Magnifier-Icon‘. Von der Abkürzg. ‚Mag-Icon‘ rate ich jedoch ab, sie klingt extrem rückschrittlich.) Übrigens, das lateinische Wort für fortlaufend im Simme von ununterbrochen oder zusammenhängend ist contextus. Das für Schriftrolle ist volumen. Das Volumen und Gewicht der physischen Datenträger-Bereiche, auf denen die Zehner-, wenn nicht deutlich mehr als hundert Meter dieses formalisierten Textkompilates (textus compilatio ) in vorgestellter Rollenform innerhalb von Millisekunden kopierbar, editier- und «ahem» löschbar gespeichert sind ist so gering, dass man ein Mikroskop und eine Analysenwaage bräuchte, um es überhaupt erkennen zu können. Nur um das noch einmal gesagt zu haben, was da heute anders ist als zu der Zeit, aus der ich komme, der Welt der Bücher im Sinne von codices und dem, was seit Erfindung der Schrift galt. Man kann darüber den Kopf schütteln oder nur mehr die Achseln zucken, sich in informatischen Einzelheiten verlieren, alles nur noch als endlose Folge extrem standardisierter Texdatei- oder gleich binärer Zeichen, Halbleiter- oder Magnetpartikelzustände imaginieren, so wie man ein Buch als systematische Abfolge von Farbpartikeln auf und zwischen vernähten oder am Rande verklebten Einheiten von zusammenhaftenden, gepressten Papierfasern beschreiben kann, ohne je zu begreifen, was den Reichtum der Literatur ausmacht. 26 plus ein paar Zeichen, so und so viele Worte, Seiten; Formate, Gliederungspunkte, 1, 2, 2.1, 2.2.1.3 … Textgattungen, Vokabularien, Diktionärseinträge? Banausen. (Sagt — schreibt einer, der erst jetzt meint so ein bisschen Gefühl dafür zu bekommen, warum Schriftsatz einmal als Schwarze Kunst bezeichnet wurde. Was selbstverständlich oder nicht? ein mehrdeutiger Begriff dafür ist, Dinge herzustellen und nach den Regeln der Kunst zu gestalten, die Flüchtiges festzuhalten vermögen und anderen, auch Generationen später in das Bewusstsein dringen lassen, dabei Gefühle zu abstrakten Vorgängen und Gegebenheiten hervorrufen, Assoziationen; Verknüpfungen bilden, Dinge relativieren oder voneinander scheiden, Handlungen nahelegen. Alleine durch den Akt des Ansehens. Für Wissende, um die Kunst des …) |
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Irgendwann aber muss man anfangen es zu gestalten, sich darin (geistig, also abstrakt) zu bewegen und zwar, neben den technischen äh, und biologischen, vielleicht? Möglichkeiten, orientiert an den Vorbildern der Kulturgeschichte(n). Woran denn sonst? Wildnis? Etwas ganz anderem? Woher soll das kommen, wenn nicht aus der menschlichen Erfahrung, nach menschlichen Maßstäben? Wenn man sich über die Gestaltung verständigen will, mit vielen Menschen, muss man sie beschreiben. Dieser Text ist für das Lesen am Bildschirm, vorzugsweise in, mit einem Webbrowser gedacht. Sowas um die 28 cm×16 cm und 1366×768 Bildpunkte geht gut, darüber oder darunter in gängigen Größen aber auch nicht schlecht. (Farbig natürlich. Gibt’s noch anderes? Herrjeh …) |
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Was
ist hier mit dem Text? Soll das so? Der Textkörper im Hauptlesebereich ist hier um 2 pt kleiner gesetzt oder, in räumlicher Vorstellung, weiter nach hinten gerückt weil er sich inhaltlich vom Textkörper davor (darüber) und danach (darunter) weit genug unterscheidet, obwohl er unmittelbar aus dem vorherigen entstanden ist, in diesem Fall ohne Plan, im Moment des Schreibens. Er kann einen ein bischen weiter weg führen, aber dafür kann man ihn schon an der Form erkennen, wenn man wieder an diese Stelle kommt. Gleiches betrifft diesen gesamten Abschnitt, der auch noch mit grauem Hintergrund abgesetzt ist, weil er überhaupt aus der fortlaufenden Erzählung fällt, auch damit man ihn leicht überspringen kann, um mit dem danach weiter zu machen, das somit ein wenig klarer auf das davor bezogen bleibt. |
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Wenn ich daran denke, dass wir 1983 den ersten Farbfernseher zu Hause hatten und wie meine Großmutter mal über irgendetwas sagte, wo es um Neuerungen ging, dass sie gezeigt hätten, wie es Fernseher gäbe, so flach, die man wie ein Bild sich an die Wand hängen könnte. Ich weiß nicht, wie gut ich hierin ihre Sprache wiedergebe, aber sie hatte keinen akademischen Bildungshintergrund und war auch nicht besonders technikaffin, im üblicherweise damit assoziierten Sinne. Aber Fernsehgucken mochte sie gerne, mit der Zeit immer mehr. Wobei es da immer wieder so Momente gab, wo sie meinte, wir müssten mal „das olle Fernsehen abstellen“ und zu was richtigem kommen. Reden zum Beispiel. Oder was spielen, früher. Und essen, das hatte einen rituellen Rahmen, fraglos, mit einem kurzen Moment für das Heilige. Der Rest war Begleitung. Viel später, so um 2004, 2005 herum, hatte sie mich einmal gefragt, was eigentlich das Internet sei und als ich dabei war, eine passende Antwort zu finden, zu geben, notwendigerweise ein bisschen ausholend, kam etwas dazwischen. Unser Gespräch darüber brach ab und wir haben es nie mehr aufgenommen. Da nach, wie so um 1930, 1935 die Zeitungen waren, wer was las und über was erzählte, wie weit von da, wo sie lebte, das nächste Lichtspieltheater war und wann sie oder die, bei denen sie später unterkam, den ersten Rundfunkempfänger hatten, habe ich sie nie gefragt. Der alte Fernseher, ein Schwarz/Weiß- und Kathodenstrahl-Röhrengerät, das eine ganze Weile zum Aufheizen und Bild Erzeugen brauchte und das erste gewesen war, das sie gehabt hatten, Anfang der 1960er, stand noch oben. Meine andere Großmutter war noch einmal 12 Jahre älter gewesen und hätte mir von einem der Mittelpunkte der Entwicklung der Moderne erzählen können, in den 1920ern, als wahrscheinlich nicht zu wenig selbstbewusste, junge Einwandererin. Habe ich auch nicht nach gefragt, nicht mal nach den Sachen, die mich damals als sie noch lebte, interessierten; was sie davon kannte, wie die früher und woanders waren. Ich Dummkopf. |
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Dies und |
Dies markiert eine nominale Länge von 10 cm. |
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Sie können die Maßstabszeile auch dafür benutzen, die Vergrößerung der Schrift im Verhältnis zum Rahmen zu überprüfen, welche in der PDF-Version immer 1:1 sein sollte, bei den HTML-Seiten aber veränderlich ist, in Abhängigkeit von der allgemeinen Vergrößerung und der gesonderter Schriftgrößenanpassung, welche manchmal unter dem Menüeintrag Barrierefreiheit zu finden ist. Irgendwie lesbar sollte es immer sein aber es gibt einen gewissen Bereich, in dem es gut aussieht, stimmig zueinander geordnet ist, jedenfalls so, wie ich es für gut und passend befunden habe. Wenn der in dieser dicktengleichen Schrift (Dickte: Buchstabenbreite) gesetzte Satz „Dies markiert eine nominale Länge von 10 cm.“ einzeilig dargestellt wird und so ungefähr zwei Buchstabenbreiten vor dem rechten Spaltenrand endet, dass kaum etwas von dem helleren Grau vor dem Weiß des Zwischenraumes zur rechten Randspalte erscheint, ist es recht nahe an dem wie es sein soll. Auf meinem Arbeitsbildschirm ist das im Browser ab Zoomstufe ‚110%‘ aufwärts der Fall, bei deaktivierter Option ‚Nur Text zoomen‘. Bei Zoomstufe ‚133%‘ ist die Darstellung der Maßstabszeile bei 102% der nominalen Länge. |
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Den Abstand zwischen den in etwas dunklerem Grau hervorgehobenen Flächen oberhalb dieses Satzes können Sie nutzen, um die Vergrößerungs- oder Verkleinerungseinstellung zu ermitteln, mittels eines (realen? physischen? mechanischen) Lineals Mess-Stocks bei der Ihre Bildschirmdarstellung (annähernd) längen- und flächentreu ist, was in diesem Zusammenhang bedeutet: Die im Inhaltsverzeichnis angegebenen Beträge der Längen- und Flächenmaße, zu den Seiten- und Abbildungsformaten sowie das Format der PDF-Seiten und die Breite der HTML-Seiten stimmen (ungefähr) mit ihrer der wirklichen Darstellung überein. Ist das verständlich? Komm, erklär auch noch Länge (vertikal) und Breite (horizontal). Und Tiefe (der Nähe oder Ferne nach angeordnet, rechtwinklig zu Ansichtsebene) im Kontext von Hänge-Schriftrollen und mobilen Bildschirmgeräten. Ferner noch, was aus den Umständen der fehlenden Rückseite, der mangelnden Rollbarkeit und dem eng begrenzten Sichtrahmen mit prinzipiell unbegrenzter scheinbarer Vergrößerungsmöglichkeit folgt. Und, von wegen längen- und flächentreu: gibt es eigentlich schon gewölbte Bildschirme? Wie sähe so ein Text in Virtual Reality aus, mit scheinbar dreidimensionaler Darstellung? Wie könnte er aussehen? Wie wäre er in Bezug auf die Wirklichkeit zu beschreiben?
Was
ich meine bedeutet: Der naheliegende Begriff originalgetreu macht hier nicht viel Sinn, es sei denn bezogen auf ein (von mir vorgestelltes und gestaltetes) imaginäres Original (ganz praktisch nach dessen bildlicher Darstellung auf dem Computermonitor gestaltet, nur teilweise nach (bewusstem) Plan, in einem inkrementellen (schrittweisen; aufeinander aufbauenden) Prozess des Aufschreibens, das in Bezug auf dessen Technik vielleicht besser Einschreiben heißen sollte. Codieren weigere ich mich hier zu verwenden. |
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Ist schon nicht so ohne, das was die Moderne zur Postmoderne gemacht hat oder macht. Oder werden lassen könnte, wenn es uns nicht gelingt, unsere Begriffe und die daraus gemachten Beschreibungen annähernd in Deckung mit der Realität zu bringen. Ich komme im 4. Kapitel kurz auf den Begriff das Projekt der Postmoderne. Aus dem, was ich im vorhergehenden Satz als Mischung aus Eindruck, Feststellung und Ahnung aufgeschrieben habe, könnte man so etwas wie die, eine wichtige Aufgabe der Postmoderne ableiten, die kulturell (wie denn sonst?) zu bewältigen bleibt. Schauen Sie auf die beiden vorhergehenden Absätze: Da haben wir den Schlamassel. Auch ohne das klein und kursiv gesetzte. (Wenn Sie das Bild zu letzterem für einen Moment loslassen wollen, bitte.) Möglicherweise können Sie das, um was es geht besser — näher an der Wirklichkeit und besser verständlich oder doch immerhin schöner, was immer das heißen mag — formulieren, aber bitte, tun Sie nicht so, als hätten Sie den Durchblick oder die Kontrolle, wenn Sie die nicht wirklich haben. Noch je erlangen könnten. Auch davon handelt dieses Textwerk, verwobene Schrift. Letzte Nacht habe ich einen Vortrag oder vielmehr dessen in irgendeinem digitalen Videoformat beschriebene Wiedergabe, Darstellung angehört und gesehen, in welcher der Satz vorkam (so ungefähr): “Man makes history. Nothing else does.” Zu Deutsch: „Der Mensch macht Geschichte. Nichts sonst tut das.“ Und dann kommt irgendwas von oben, von unten, von der Seite, von innen … Beachten Sie (unter anderem(sic!) das (kommende) Kapitel 8, die Miniatur mit dem imaginären, rattenähnlichen Wesen im 2. Akt und deren vermuteten realen Hintergrund, so natürlich wie Rodentia, sowie den 5. Akt, bei dem Zwischentitel Zwerge, die zwei Worte … im Größenwahn. Und, um Himmels willen, das, was ihr Körper ihnen mitteilt, wenn Sie versuchen, sich von seinen Grenzen und aus seiner gewohnten und angepassten Umgebung zu reißen, zu versetzen, frei zu setzen, in etwas anderes umzuformen nach Plan, sehr strikt, von dem Ihnen möglicherweise jemand Glauben gemacht hat, dass es immer schon da gewesen oder auf vorherbestimmtem Weg besser werdend sei, um irgendwann einmal so gut und passend zu sein, aus sich heraus geworden, dass darüber nichts besseres, stimmigeres mehr wäre. Fragen Sie im Zweifel einfach: Stimmig, wofür? Gut, woran gemessen? Wenn das dann etwas sein soll, was jetzt nicht möglich, unmöglich auch nur zu beschreiben wäre, aber was, um es zu erreichen, verlange, zwingend erfordere, alles was ihnen lieb und teuer und schön und tröstend und Glückssterne (Jiddisch: masol; mazzal) machend ist aufzugeben, zu verachten, wegzuwerfen, auseinander und von allem, was es seinerseits hält, zu reißen, ohne Wimmern und dumme Fragen, wissen Sie, könnten Sie eigentlich erkennen, womit Sie es zu tun haben und was Ihre Rolle in dem Spiel ist, war und je sein wird. Ebenso die ihrer Nachkommen, wenn Sie die nicht auch aufgegeben gehabt haben würden. (Das Futur II dürfen wir niemals aufgeben.) Den Vorhang hatte ich erwähnt. Das Tier auch. Es sitzt, in meiner Vorstellung, gerade auf meiner Schulter und verspricht, deutet an, mich halten zu können, wenn sonst nichts mehr da ist. Sein sollte. Wir kommen hier an die Grenzen der Sprache, nach meinen Begriffen. Und das ist erst die Einleitung. Technischer Teil. Kurze Erläuterung von ein paar praktischen Dingen. Schnelles Zoomen der PDF-Seiten mit den Fingern auf einem Touch-Screen macht interessante Ausschnitte, jenseits des fortlaufenden Lesens. (Das Vergrößern ohne Lupe oder so und die jeweils passende Wahl des sichtbaren Ausschnittes ist einer der großen Vorteile gegenüber gedruckten Büchern. Und die scharfe Wiedergabe der Lettern und anderer serieller Zeichen; Typen auch in starker Vergrößerung ist seinerseits einer der Vorteile des PDF-Formates gegenüber bloßen Rasterbildformaten, wie in herkömmlichen (digitalen) Faksimiles. Wobei es da auch schon wieder so etwas wie eine Mischform gibt, für die ich noch keinen Namen habe: Digitalfaksimiles von Büchern, die es erlauben ,Text zu markieren und als maschinenlesbaren Text zu kopieren …)
Wenig
Ablenkung durch irgendwelche anderen Fenster,
Statusmeldungen und so ist empfehlenswert und natürlich
Lautsprecher, nicht zu plärrige, und eine nicht zu langsame
Internetverbindung mit nicht zu engen Volumengrenzen,
wegen der vielfach verlinkten Musik und ein paar Filmen. Wobei
nichts extrem großes dabei ist. Für mich heißt extrem groß
in diesem Zusammenhang zur Zeit so etwas im Bereich von, grob
geschätzt, mehr als 300, 400 Megabyte. |
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Beachten Sie die Schönheit der Schrift an sich! |
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Weiterer Hinweis Wenn sie nach diesem bereits hier nicht mehr ganz kleinen, aber doch, also im weißen Bereich jedenfalls eigentlich noch ganz zart und zurückhaltend verschachtelten Ein- und Ausblick lieber schnell wieder zurück wollen, in die übersichtliche Welt des Bootsvermietungs- und Segelschulgewerbes, nutzen Sie bitte die obenstehende Hauptnavigationsleiste oder den guten alten Zurück-Button. Das virtuelle Hyperraumschiff wird sie dann zurückversetzen, fast so, als ob nichts gewesen wäre. Ein paar Gedanken könnten noch bleiben und ein bisschen Unsinn, gefühlsmäßigen, machen. Lassen Sie sich davon dann bitte nicht allzu sehr irritieren. Es handelt sich um ein ganz gewöhnliches und seit langem bekanntes Phänomen, das bei Exkursionen in den Geistesweltraum jenseits der unkontroversen diskursiven Grenzen auftritt. Wie gesagt, für freundlichen Erfahrungsaustausch unter Reisenden und kritische Würdigung der draußen eingefangenen Ideen bin ich offen, soweit es meine Zeit zulässt. |
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Begriffe von denen ich am 22.6.2022 Aufklärung 2.0 based Die Erwachten Gleich-Stellung Hamster-Mann Hegelianer Kulturfreizeitmaschine Kutter-Russe Mammalischer Imperativ Mimetische Gesellschaft Moraldesigner Moralproletariat Nachhaltigkeitspriester Neue Renaissance Paralogik Postmoderne Realitäts-Fürstbischof Schattenkäufer Simulacrum Tauchschiff Validationskrise Wissenschaftskatze |
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Die Boote und ihre Organisation verlangen nach steter Aufmerksamkeit und ich habe keinen Mitarbeiterstab, der sich wie von alleine um die niederen Angelegenheiten unterhalb der Belange philosophischer Welttransformation oder den Problemen der Rechtfertigung des Menschen innerhalb einer unter Umständen zu Höherem bestimmten Biosphäre kümmert. Manche mögen mit dem grünen Dach der Buchenkönigsblätter oder den zerfurchten Eichen in Sichtweite des Schlosses von Putbus vorlieb nehmen (wollen), ich halte mich an Persennige aus Polyvinylchloridummanteltem Polyestergewebe und Silanmodifiziertes Polymer, als Marine-Dichtmasse. Wir sind hier schließlich nicht in Sternenstaub … Der suggestiven Kraft eines Buches gewahr, möchte ich es noch einmal hervorheben: Man kann weiterhin bei mir auch einfach nur Segeln, unkomplizierten Bootsurlaub an schönen Orten machen — schöner denn je, an den Küsten einer der schönsten Inseln Deutschlands, eine Handbreit abseits der üblichen Formate, gerade des sinnlich anregenden Naturerlebnisses und der gelassen-maritim-sportlichen Kultur wegen — oder über Navigation auch unter verwirrenden Bedingungen, Bordtechnik — was da so dranhängt, an diesem einfach nur — Seemannschaft (Schöner Begriff, nicht wahr?) und das Wetter — also wirklich nur das Wetter — und seine Vorhersage sprechen, mit den Pronomina, die einem passend erscheinen, wenn man sie braucht. Keine Angst bitte, wegen des Stichwortes ‚Queer‘ da links, außen, oberhalb gesetzt, ich ’hab mich da nicht so und meinetwegen müssen wir nicht die Welt und alles, was noch Halt an einer Normalität hat, umzukrempeln versuchen. Bei Neugier lesen Sie gerne Kapitel 10, dafür ist es da. Und lassen Sie sich, wenn Sie dann schon einmal dort sind, nicht die großartigen Seemannslieder im daraus hervorgegangenen — fragen Sie mich nicht wie, irgendeine nicht unpassende Assoziation halt — der Umstände halber zweigeteilten Zwischenkapitel 11 entgehen. Das ist nun wirklich etwas ganz normales und wenn Sie es aufmerksam lesen, werden Sie erkennen können, dass ich darin für eine Form der Traditionspflege spreche, die ganz vortrefflich zum Rahmenthema der Sportschifffahrt passt, gerade in der Fahrtenvariante. Sehr gerne zeige ich auch praktische Knoten und den Umgang mit Tauwerk an Bord; das sichere Bewegen auf schräg gestelltem Deck, wenn’s nass ist; sinnvolle Arbeitsteilung und die Handhabung von Außenbordmotoren. Oder wie man schwere, auf der Grenzfläche von Meer und Lufthülle — das heißt so, wirklich — schaukelnd-wippend-nachschwingend-tauchend-tanzend-schwimmende Dinge aus kunstfertig hergerichteten Baumresten und hochentwickelten Komposit-Produkten der Glas- und Chemieindustrie unter Winddruck in den Griff bekommt und sich innerhalb der Raum-Gegebenheiten ihrer anmutigen Körper — Bootskörper; Rümpfe mit Decks und Öffnungen; von festen, ausgesteiften Wänden eingeschlossene Hohlräume — gucken Sie mich nicht so an, das sind völlig normale Begriffe — angenehm einrichtet so, dass man etwas damit machen kann. Gemeinsam, aus … Bin ja schon still. (Aber es ist so schön.) Bei geneigtem Interesse kann ich Hinweise geben, wie so etwas wie Wiederverzauberung; erneut bezaubernd machen und Neuentdecken der Welt aussehen kann, in einem zuträglichen Rahmen, auf tragfähiger Grundlage. |
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Noch etwas technisches: Sollten Sie bei Anklicken eines Links in meinem Text zu unsinnigen Ergebnissen kommen, Fehlerseiten, Blockaden, seltsamen Umlenkungen oder gar etwas, was den Verdacht auf Malware rechtfertigt, lassen Sie es mich bitte wissen, damit ich den Link ggf. korrigieren kann. Es ist mir nicht möglich, alle Hyperlinks auf dem laufenden Stand zu halten und, da ich weder Einfluss auf, noch entsprechend nahe Beziehung zu deren aktuellen Zielseiten bzw. ihren Administratoren habe, bekomme ich auch keine sonstige Nachricht darüber, vor allem nicht bei Aufgabe einer Seite oder heimlichem Missbrauch. Mit weniger Links wäre es weniger schön und nutzbar. It’s the internet, so take it as a grown-up please, wouldn’t you? And keep your operating system updated, as well as your browser and your common sense. That’s what the experts say. Es ist das Internet [Zwischen-fremden-Computern-die-von-fremden-Menschen-mehr-oder-minder-bewusst-gesteuert-werden-irgendwelche-Daten-über-diverse-Vermittlungsstellen-in-allen-möglichen-Ländern-hin-und-her-schick-Netz], also nimm es wie ein Erwachsener bitte, würdest Du nicht? Und halte Dein Betriebssystem auf dem jüngsten Stand, genauso wie Deinen Browser und Deinen allgemeinen Menschenverstand [das ist der, der mit Bewerten-Können zu tun hat, also mit alleiniger Wiedergabe, treuherzigem Befolgen von Anweisungen und ohne eigenmächtige Verknüpfung unterschiedlicher Quellen und Einschätzungen nicht funktioniert]. Das ist was die Experten sagen [raten]. |
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I would rather have questions that can’t be answered, than answers that can’t be questioned. Richard Feynman Ich hätte lieber Fragen, die nicht beantwortet werden können als Antworten, die nicht hinterfragt werden können. Raději budu mít otázky, na které nelze odpovědět než odpovědi, které nelze zpochybnit.
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1 Ortsbestimmung |
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Die Jaromarsburg ist gefallen. Die Buchen stehen rein, abgesperrt und auf ewig bedroht auf den vom Amt für Repräsentativ-Außermenschliches für unergründlich erklärten Jasmunder Klippen, das versprochene „Seebad der Zwanzigtausend“ wird luxussaniert und hinter dem ikonischen Horizont der Romantik drehen sich die Windräder der Postmoderne und setzen Zeichen an Zeichen. Am Hafen gibt es Fischbrötchen. Das große Geschäft mit deren Rohstoff, sofern überhaupt noch aus dem Ostsee- oder Nordseeraum kommend, wird drei Meilen weiter im Fähr- und Industriehafen Mukran Port abgewickelt, soweit es die EU-Planwirtschaft der wieder dramatisch zusammengestrichenen Fanqquoten noch erlaubt, weitgehend unsichtbar für Yachties und Touristen. Auch die zwei verbliebenen Fährschiffslinien, nach Ystad und Rönne legen dort an, was sehr praktisch ist für Autofahrer. Einer der Stadtbusse fährt wohl auch dorthin.
So
ist an den langen Molen im Stadthafen noch Platz, die Schienen zum
Hafenbahnhof sind abgebaut, das schicke Café darin ist nun schon
das |
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„Die Natur ist unberechenbar.“ Nationalparkamt Vorpommern, Hinweisschild an der Jasmunder Steilküste in Sassnitz, photographiert im August 2021. Ein anderes Wort für unberechenbar ist ‚unergründlich‘. ‚Unerklärlich‘ ein weiteres. Was nicht berechenbar ist, ist gemeinhin auch nicht kontrollierbar; Im weiteren Sinne entzieht es sich menschlicher Macht bzw. ist deren Reichweite entzogen. Es ist unfassbar. Naturgesetze sind durch beliebig wiederholbare Beobachtungen von Experimenten belegte und mathematisch formulierte Regeln über natürliche Vorgänge bzw. Beschreibungen natürlicher Wirkungszusammenhänge, anhand derer, innerhalb ihrer Gültigkeitsbedingungen, eben diese Vorgänge; Prozesse in ihren Abläufen, Bedingungen und Ergebnissen vorhersagbar und damit einer möglichen technischen Kontrolle bzw. Manipulation zugänglich werden. Sie sind einer der zentralen Gegenstände der Naturwissenschaft(en), werden (nach deren Verständnis von Wirklichkeit) nicht gemacht, weder von ihren Wissenschaftlern noch von sonst irgendwem oder was, der oder das einer (wissenschaftlichen) Beobachtung prinzipiell zugänglich wäre, sondern entdeckt und erforscht. Das was ich mit dem Absatz gerade gemacht habe kann man im Rahmen der Kunst als Juxtaposition bezeichnen: etwas nicht unbedingt zueinander gehörendes durch bewusste Anordnung in räumlicher und zeitlicher Nähe, ggf. auch durch Ablaufregeln weiter verknüpft, in Beziehung setzen, typischerweise ohne große Erklärung, im Vertrauen darauf, dass es für das Publikum und die Akteure interessant und ihrem Erlebnis dienlich ist. ‚In-der-Nähe-Position‘ ‚Ebenso-Verortung‘ ‚Annähernd-Stellung‘ ‚So-wie-Anordnung‘. |
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Neue Grenzen |
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An der russischen Seegrenze vor Baltijsk, Ex-Pillau, Exklave Kaliningrad, könnte es Schwierigkeiten geben, so ohne UKW und Visum. Wobei mit Corona? Keine Ahnung wie die jüngsten Regeln hier drumherum sind. Polen, Dänemark, Schweden … Sollte ich wissen, habe ich aber seit Monaten nicht mehr nachgelesen. Tschechien und der Weg von Berlin hierher waren absurd genug. Am Anfang dachte ich noch, dass es nach einer gewissen Zeit einfacher und logischer werden würde, wenn sich alle berappelt haben und klarer ist worauf es ankommt. Vielleicht ist es auch schon längst oder bald wieder so wie vor ’89: Grenzerlaubnis, Einklarieren, Stempel, Bescheinigungen, organisierte Reisen, Wachboote, Verletzung der Staatsgrenze — nur der Sicherheit wegen — Warntonnen in der Lübecker Bucht. (Naja, wenn M-V wieder illegale Touristen jagt?) Die Wismarer Hafenmeisterin im Fernsehen, die jede zweite Box absperrt, damit die Boote auch sicher 1,50 Meter Abstand voneinander halten. Ob sie auch an den Zugang zum Steg gedacht hat, in ungefähr 1,50 Meter Breite? Vielleicht irgendwas mit Nummern ziehen oder Voranmeldung der Landgangszeit, gleich als App? „Wir möchten, dass sich alle bei uns wohlfühlen können und bemühen uns, die Service-Qualität weiter für sie zu verbessern“ Wir dürfen das Lachen nicht aufgeben, das echte, warmherzige, auch jetzt nicht. |
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Aber wenn sie Reiseunterkunft, inklusive Unterkunft auf Sportbooten nur noch für Geimpfte machen? Gegen COVID-19 Geimpfte, also welche mit Immunität dagegen, oder? Wer interessiert sich für Polio, Hepatitis, Masern und den ganzen anderen Mist? So grobe Sprache, hier schon? Kein Mist? Alles Leben, das Leben will; alles Natur? Bewahrenswert? Natürlich dann auf Verantwortung des Unternehmers, damit es schnell geht, die administrativen Hände sauber und schlank bleiben und das unschöne Wort ‚Diskriminierung‘ hinter der unternehmerischen Freiheit, der hehren, vermeintlichen schön und beruhigend außer Sicht bleibt. Dann darf ich hier am Ende noch den Büttel machen und die Leute fragen, ob sie denn auch brav ihre freie Entscheidung über ihren Körper und ihr Risiko den für sie vorgeschriebenen Konsequenzen entsprechend getroffen haben. Will ich aber nicht. Ist nicht meine Sache. Ob die Leute nicht offensichtlich ungeeignet sind, so ein segelndes Verkehrshindernis zu führen, ohne Familien-Versenkungsschein, Geltungsbereich ‚See‘, das ist meine Sache. Vielleicht auch noch, wenn sich einer angesteckt hat mit irgendwas Garstigem, es an Bord merkt, neben der Reinigung — Ojeh, die Polster! — auch eine Warnung an den nächsten zu geben: „Pass auf, da war was …“ Der Rest geht mich nichts an. Oder nur soweit es um meinen persönlichen Kontakt geht. Aber der ist eh draußen, quasi. |
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Kompetenz & Orientierung |
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Das Boot muss heil bleiben und es darf nicht irgendwann ein unsichtbarer Zettel dranhängen, der sagt: „Oaah, die Idioten schon wieder!“ „Die Spinner!“ wie bei den unbeugsamen Galliern oder: „Oh, die Anfänger“ ginge in Ordnung. Anfangen tun wir alle mal und, wenn wir gut sind, auch immer wieder, manchmal da, wo andere nicht hinterherkommen. „’n bisschen merkwürdig, ha’m aber was drauf“ wäre schön. |
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Das Problem mit den Maßnahmen — „Die Maßnahme“ war das nicht mal ein Stück von Brecht; irgendwas gruseliges? — ist auch, dass nicht mehr klar ist was wirklich gilt, wo genau, wie lange und auf welcher Grundlage, oder nur so aussehen soll. Wie mit der heißen Nadel gestrickte Verordnungen, die sich an plakativen Fällen orientieren und dann mal eben im Rundumschlag den Rest mit in Haftung nehmen, ob umsetzbar oder nicht. Folgeschäden egal. Aufräumen und entschuldigen kann man sich später immer noch. Hauptsache was tun, den verwirrten Häschen Kontrolle signalisieren. Und keine unautorisierten Diskussionen im Gehege bitte (Wir sind schließlich in einer offenen Gesellschaft!) schon gar nicht darüber worum es geht. Heilen, Verhüten, Vorbeugen einer ungewöhnlich gefährlichen neuen Krankheit; Abwenden gesamtgesellschaftlichen Schadens; Verhindern und Verringern menschlichen Leides, dachte ich. Oder nicht? |
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“[…] this is the real deal; this is where the drill is over; this is postmodernity: You can’t trust anybody; you don’t know what’s true; everything’s a political argument and so you have to spend hours breaking down people’s biases to try to figure out what they’re saying and why. No source is authoritative: it’s all narrative. Welcome to postmodernism! This is what it looks like.” James Lindsay in: Obaid Omer, Dangerous Speech EP 54, Podcast, April 2020. Meine Übersetzung: „[…] das ist das wirkliche Geschäft; das ist wo die Übung vorbei ist; das ist Postmodernität: Sie können niemandem trauen; Sie wissen nicht was wahr ist; alles ist eine politische Auseinandersetzung und so müssen Sie Stunden damit zubringen, die Einseitigkeiten von Leuten herunter zu brechen, um zu versuchen heraus zu bekommen, was sie sagen und warum. Keine Quelle ist verlässlich: es ist alles Erzählung. Willkommen im Postmodernismus! So sieht der aus.“
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Mein Gott, wenn ich nach der Art ein Boot führen würde, mit irgend’ner zusammenshangheiten Mannschaft … „Hey Leute, die hohe Steilküste da ist Møns Klint. Könnte auch Seeland sein oder Bornholm. Klar machen zum Ankern und Anlegen! … genau, die Kette kommt an die Leine da am Anker, wie immer und wird Steuerbord um’s Achterstag belegt, wenn wir recht voraus gehen am Steg, im Cockpit … Ruhe im Schiff! Wir dürfen jetzt nicht kentern oder vom Kurs abkommen! An die Brassen!“ Das Grundvertrauen aus dem alten Westen, das da in den letzten anderthalb Jahren verbrannt wurde, das kommt so leicht nicht wieder. |
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2 Gegenwart im Doppelspaltexperiment |
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Auf der anderen Seite der Insel erinnert das langgestreckte, wohlgepflegte Hiddensee die von Westen her anlaufenden Wellen an die fundamentale Gleichgültigkeit der Gesetze zur Fluid- und Thermodynamik, gibt ein bisschen Sand dazu und hält so die Grenzfläche auf den Bodden dahinter meist unter den für einen bestimmten Jollenkreuzer ausnahmsweise zwischen den Kategorien C und D der Richtlinie 2013/53/EU erlaubten 0,5 Metern mittlerer Wellenhöhe, zu messen im oberen Drittel der Wellenhöhenverteilung. |
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Hinter dem Dornbusch darf man, wie eigentlich im ganzen Nationalpark des so ausgezeichnet zum Wasserwandern geeigneten Küstentypus nicht Ankern „mit der Absicht zu nächtigen“ laut Nationalparkamt, dabei sieht es dort schon von Ferne so schön aus, dass sogar ich Lust aufs Landwandern in Arkadien bekomme. „Drei Inseltouren zum Selbstentdecken“ detailliert ausgearbeitet, versprechen die, die von der Überfahrt leben. Schade. Aber es muss wohl so, damit nicht jeder meint, er könne hier irgendwo wild durch die Simulation von Wildnis laufen und Eva-trifft-Pan-im-Garten-der-Sonderbevollmächtigten-für-Nachhaltigkeitsfragen spielen. |
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Alles! |
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Derweil genießen die Rinder und Schnucken auf der kleinen Insel Öhe am Fährhafen die Vorzüge qualitätsbewusster und auf den regionalen Markt ausgerichteter Landwirtschaft, bis sie als delikates „Salzwiesenfleisch“ auf den Tellern ausreichend betuchter Gäste landen. So diese noch zu würdigen wissen, dass auf feuchtem Grünland in kühlgemäßigten Klimaten Getreide nicht — Weißt du das sicher? — nicht gut wächst, Insektenbrei eher den gefiederten Nachkommen von charakterlich zweifelhaften Riesenechsen schmeckt — meine Meinung, als Säugetier — sofern die sich nicht ab passender Größe gemeinsam mit den Kuschel-, Kegel- und Tourismuswerberobben über die geschonten Fischbestände hermachen — und außerhalb von Kinderbüchern immer ziemlich genau so viele Nutztierkälber und -lämmer geboren, gefüttert und beschützt werden, wie die Landwirte gewinnbringend vermarkten können, soweit die dazu notwendigen Ressourcen verfügbar sind. Wenn die Kundschaft irgendwann lieber andächtig bewundern und Kinderseelenkonform streicheln und Kulturgrünlandschaftsbildpflegen, als sattmachend braten möchte, bitteschön, auch das geht, solange der Preis stimmt und das Essen von woanders her kommt, mit Gerechtigkeitszertifikat und Obolus an die Götter natürlich. |
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←Welche Art von Schnucken? Ich hätt’s mir aufschreiben sollen. Und überhaupt danach fragen. |
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Wenn nun aber die kritisch und bewusst gewordene Kundschaft gleichzeitig die Ressourcen den Göttern vorbehalten, echte Kuscheltiere und authentisches Landleben sehen, gut und regional und ganz selbstverständlich nicht traditionell landesküchenbegrenzt essen, dabei Kleinbauern in aller Welt unterstützen, letztere in ungefähr zehn Jahren wirtschaftsmäßig von Grund auf neu ordnen, sich mehr ihren Kindern, kommenden Generationen und deren Zukunft, aber auch Projekten vor Ort und der eigenen Work-Life-Balance widmen, dabei jedoch weiter ausgaben- bzw. lohnkostenmäßig den Gürtel enger schnallen möchte, muss, sollte; ja überhaupt nicht mehr so viel Wert auf materielle Dinge legt: auch bereit ist zu teilen, viel mehr als früher — sinnlichen Genuss, Luxus, Yachten, teure Reisen — nur um irgendwas zu sehen, was genauso gut auch oder eigentlich besser noch, professioneller gefilmt, vielleicht sogar kindgerecht animiert und mit gesellschaftlichem Engagement und sozialem Mehrwert verknüpft im Netz … |
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Wir sind Möwenland die Zweite |
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Im sagenumwobenen Netz wirbt – informiert – imagepflegt die regionale Tourismusplattform für sich und alle hier mit dem Text: „RÜGEN WIR SIND INSEL // INSEL RÜGEN“, wobei das ‚//‘ sprich: ‚Doubleslash-Symbol‘ für ein Wechselbildelement in der Kopfzeile steht, das beim Herunterscrollen vom vorstehenden auf den nachstehenden Text umspringt. Das ist bestimmt auf Wiedererkennbarkeit und markante Assoziationen hin optimiert. |
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Ihre Unterseite „#virtualruegality“ sagt, vor irgendwie kontrastverstärkt wirkender Meeres-Abendrot-Szenerie in der Menü-Rubrik „Rügen entdecken“ mit wahrscheinlich hyperreal überzeichneten, vielleicht aber doch manchmal wirklich so aussehenden Seebrückenbeleuchtungslichtern: „FOLLOW US! #virtualruegality Folgen Sie unserer #virtualruegality auf Facebook und Instagram und holen Sie sich Ihre tägliche Dosis Rügen nach Hause!“ Es folgen diverse mit Bildkacheln hinterlegte Hyperlinks, zwei Zwischen-Überschriften und schließlich, in vierfacher Fußzeile nebst weiteren ergänzenden Querverweisen: „IMMER GUT BERATEN! […] Rügen im Postfach: Mit unserem Newsletter gibts Inselglück gratis. […] Wir sind Ihr Zuhause fernab des Alltags! [sic!] Vom luxuriösem Strandhotel mit Möwenwecker bis zum urgemütlichen Ferienhaus inmitten unberührter Natur [sic!]“. Nach einem letzten Hinweis auf besonders wichtige Partnerseiten am Ende des mit virtuellen Erlebnissen rasch gefüllten Tages folgt ganz zum Schluss noch das Motto der Landes-Tourismuskampagne: „MV tut gut.“ Wenn man denn rein darf, in die Schweriner Schutzgebiete, möchte man möglicherweise und #etwas_nachtragend noch ergänzen. Aber vielleicht ist das deplatziert und geht es darum schon nicht mehr, nicht mehr wirklich, angesichts der erklärtermaßen großen Herausforderungen der neuen Zeit, des zum Zeitpunkt dieser Anfügung schon wieder etwas zurückgefallen wirkenden, vielleicht auch nur vorübergehend weiter nach hinten in den Fraglos-Dringlichkeitsstapel gestellten „Neuen Normals“ und des zur Transformation aufgeforderten, seltsamerweise immer noch irgendwie bescheiden klingenden, gewiss aber selber bald schon wieder des Übertreffens bedürfenden alles der erschütterten Welt, welche nur der altgewohnten Korrektheit halber hier mit dem vorläufig noch einschränkenden, also an alte Grenzen erinnernden kulturgeografisch-nominalen Adjektiv ‚Westlichen‘ versehen werden darf. |
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‚[sic!]‘ steht für sicere! Lateinisch für ‚beachte!‘ Es ist ein üblicher Einschub in akademischen Texten wenn man etwas besonders bemerkenswert findet, aber nicht gesondert in einer Fuß- oder Endnote oder einem eigenen Satz darauf eingehen möchte. Nicht zu verwechseln mit dem durch Twitter-Konversationen auf höchster staatlicher Ebene international bekannt gewordenen, polemisch-kommentierenden amerikanisch-englischen Ausruf ‘Sick!’.
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Wer das jetzt irgendwie merkwürdig hochgestochen und pikiert findet — Welche Erschütterung? Welches Normal nochmal? — ist freundlich eingeladen, mir zu erklären was denn in der angestrebten; versprochenen; beschworenen „zur Bewältigung der großen Herausforderungen der Gegenwart notwendigen“ Zukunft unangefochten, in aller Offenheit und aus eigenem Recht verlässlich bleiben können dürfen soll wie es ist, einfach so. Wegen nichts Besonderem. |
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Everything! Alles! Greta Thunberg, in 2019, als Antwort auf die Frage, was sie an der Welt ändern würde, unter begeistertem Beifall der virtuell versammelten Menge und vielfach massenmedial wiederholt, als vorbildlich aufrüttelnd und Ausdruck des Lebensgefühls und der berechtigten Anliegen der um die gemeinsame Zukunft und das Überleben der Erde besorgten Jugend. |
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Ist irgend etwas falsch an diesem Zitat und seiner Erläuterung? Wenn ja, was genau?
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Einer der alten Fischkutter im Hafen heißt RÜGENLAND (Dreimal nachsprechen bitte, alte Seefunkroutine!) und macht Angeltouren. Eines der Ausflugsschiffe macht es kurz und bescheiden als RÜGEN selbst. (Wir sind … Naa?) Ein anderer Fischkutter, aus Holz und zur schwimmenden Fischbrötchenbude mit professioneller Kücheneinrichtung umgebaut, trägt den Namen HEIMAT II und am Heck: „ehem. Möwe Freest“. Als ich da vorbeikomme holt es mir, neben der Frage nach Lust auf Fischbrötchen, wieder einmal Rainald Grebe ins Bewusstsein, der singt: „Meine Heimat, das sind nicht nur die Chicken McNuggets.“ Noch einmal nachgehört bleibt zu ergänzen: „Meine Heimat, das ist auch der Starbucks-Kaffee. Meine Heimat ist das Frühstück im Etap; im Ibis-Hotel; im Best Western; Köttbullar und Wodka bei Ikea. Der Aral und der Schallschutz sind Heimat. Man muss sie nicht lieben, die Heimat aber, dass es überall gleich schmeckt, ist auch eine Erfahrung, die mich beruhigt.“ Die Möwen in dieser Ecke des Hafens haben einen gefräßigen Blick, wenig Respekt vor Menschen und werden an belebten Tagen sicherlich an die hundertmal photographiert, digital, pro Tier. Der Gedanke, dass da vielleicht irgendwo im Netz liebevoll gepflegte oder automatisch nach professionellen Stilvorlagen generierte Galerien voller Möwenportraits mit Fischbrötchen essenden Touristen im Hintergrund sein könnten, womöglich getaggt und mit Gesichts- oder anderweitig Mustererkennungsdatenbanken abgeglichen, erscheint erst mir nach kurzem und dann wiederholtem Nachdenken als nicht mehr allzu absurd. |
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←Mit dem Orchester der Versöhnung live in Cottbus, 2014, ein phantastischer Auftritt, in einem irrwitzigen und treffenden Medley zur deutschen Volksmusik. |
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Sehnsuchtsbude
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Etwas weiter, auf einem zum Restaurant umgebauten vormals Brandenburger Binnenschiff läuft auf dem leeren Oberdeck: „Love Shack! Baby, Love Shack!“ während im ehemaligen Laderaum darunter ein Musiker vor geschlossenem und nach Covid-Impf-und-Testkriterien ausgewähltem Publikum singt, mit Begleitung eines Akkordeons: „See-mann, lass das träumen sein … Deine Heimat ist das Meer. Deine Sehnsucht sind die Ster-her-ne …“ |
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Auf der anderen Seite der Mole brechen sich die Wellen, welche zum größeren Teil nur noch Dünung sein mögen, an den großen Quadern aus Tiefengestein und über den Horizont im Südosten streicht alle 3,8 Sekunden — echt; nicht 4, nachgemessen und steht auch so in der Seekarte — der Lichtschein vom Leuchtfeuer Greifswalder Oie. In der Bucht liegen einige Schiffe auf Reede, was mir mittlerweile vertraut vorkommt, wie seit Jahrhunderten schon, stelle ich mir vor, dort Schiffe gelegen haben mögen, mit ihrer die Ankerlichter überstrahlenden Decksbeleuchtung als keiner großen Erklärung bedürftigem Zeichen für das, was als Aufruf lauten könnte: Nimm mich ernst! Ich bin wirklich und groß und ich kann hier nicht weg, so wie ich jetzt bin. |
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„Das deutsche Wort des Jahres 2021: Wellenbrecher“ Duden, Sprachwissen, Sprachratgeber, Wort und Unwort des Jahres, Cornelsen Verlag GmbH (Hrsg.), Sept. 2022. ‘Sometimes I wish we could go back to living in precedented times.’ lässt Cartoonist Matt Pritchett (MATT) 2019 einen älteren Mann sagen, in einer Zeichnung eines englischen Ehepaares beim Zeitunglesen im Wohnzimmer. ‚Manchmal wünschte ich, wir könnten zurückkehren zum Leben in beispielhaften Zeiten.‘ Precedented times lässt sich auch mit erhörten oder gehörigen; schon mal da gewesenen Zeiten oder umgestellt als Zeiten mit Präzedenz (Beispiel) übersetzen. |
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Ignorance is eternal fire & ausgerissene Klampen |
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Weiter draußen sind die höheren Topplichter des Großschiffsverkehrs in der Ansteuerung nach Świnoujście oder Swinemünde zu erkennen, wo sie außerhalb der alten Molen und des flussähnlichen Meeresarmes vor ein paar Jahren ein neues, sehr großes Hafenbecken in die Ostsee und vor den Strand gebaut haben. Es ist ausschließlich für Flüssiggastanker bestimmt. Irgendwo zwischen der laut Seekarte ein klein wenig umstrittenen Ansteuerung nach dort bzw. Außenreede davor und der Insel liegt im Meeresboden, außerhalb der polnischen Ausschließlichen Wirtschaftszone die neue Erdgas-Pipeline „North Stream 2“ neben der älteren Erdgas-Pipeline annähernd gleichen Namens und bedroht, vielfach energisch wiederholten Warnungen zu Folge „Europas Energiesicherheit“ und neben „dem empfindlichen Ökosystem der Ostsee“ „das Erdklima“. |
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In der Stadt hier, die auch von den russischen Rohrverlegerschiffen — als Ersatz für die — was waren’s? — Schweizer, glaube ich, die nach Boykott-Androhung für das ungebührliche Rohrverlegen abgezogen wurden — und überhaupt ihrer Funktion als unkompliziertem Versorgungshafen lebt, wird das wohl eher skeptisch aufgenommen. Immerhin hat der Bürgermeister Einreiseverbot in den befreundeten und sehr um Europas Energiesicherheit besorgten U.S. of A. Und von langjährigen Mittelwerten örtlicher atmosphärischer Zustandsgrößen und deren, laut einem führenden Potsdamer Institut der Menschheit gerade verloren gehenden Kontrolle, verstehen sie hier (wie ich rundheraus annehme) ohnehin nicht viel, am zurückgebliebenen Rand der brennenden, verdorrenden und ertrinkenden; von Schlammlawinen, tauendem Permafrost, Tropennächten, Insektensterben und den Himmel verfinsternden Heuschreckenschwärmen bedrohten; obendrein in Schneechaos, Rekordniedrigwassern und Jahrhundert-Hurricanes, ausbrechenden Polarwirbeln und russischer Desinformation versinkenden Welt. |
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←Geschrieben im Spätsommer 2021. Das darüber auch. Erstmals veröffentlicht Anfang Sept. 2022. |
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Im Sommerhalbjahr schwankt der Wasserstand im Hafen meist wohl so um die sechzig, siebzig Zentimeter, je nach großräumiger Witterung, bzw. mehrtägigem Wettergeschehen über der im Rhythmus der darüber hinwegziehenden Druckgebiete hin und her schwappenden Ostsee. Es gibt angenehm wenig Mücken und im Winter kommt gelegentlich Eisbedeckung vor, was nicht gut ist, für kleine Segelboote. Auf der vollversiegelten, rein künstlich hierher zu liegen gekommenen Mole aus Natursteinen, Mörtel, Stahl, Beton und irgendwo drinnen wohl auch Baumstämmen wachsen ockergelbe Flechten und struppige Gräser in schwer zu beschreibender Farbe. |
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←In diesem Jahr auch viele Pusteblumen (Taraxacum Sektion Ruderalia, Gewöhnlicher Löwenzahn) und später etwas ganz zärtlich rosa-violett Blühendes, das ich verpasst habe zu bestimmen. ←„Im 28mm dicken Druckkörper erwartet Sie eine bewegende Geschichte rund um das Geheimnis U-Boot: authentisch, beeindruckend und unverfälscht dargestellt.“ Erlebniswelt U-Boot GmbH oder ars publica Marketing GmbH, hms-otus.com, „Mythos U-Boot“, Sept. 2022.
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Karl Normal, Erdbärrobbe Bereits
ein kultur→ |
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Am Wartebereich vor dem Museums-U-Boot HMS OTUS (S-18) ehemals der Britischen Royal Navy zugehörig („Ihrer Majestät Schwimmend-Fahrende Zwergohreule“ 1963, Oberon-Klasse) welches, neben dem Umstand seit zwanzig Jahren hier ausgestellt zu werden, keinen besonderen Bezug zu Ort, Region oder auch nur der Ostsee hat, hängt ein Werbeplakat für „Karls 1921 Erlebnis-Dorf Das Ausflugsziel für die ganze Familie ZIRKOW auf Rügen“ (Rövershagen-Klasse, 2012; typographisch annähernde Hervorhebung wie im Original) mit einem stilisierten Teddybären mit Robbengesicht im Erdbeerkostüm mit grünem Erdbeerblätterhut und Hinweis auf freien Eintritt, 365 Tage im Jahr. Ich mochte die Moderne. |
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3 Kopien historischer Sanddornfische |
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In Richtung auf gutes Essen ist hier, neben Fisch und Sanddorn, bestimmt noch etwas mehr zu finden. Vielleicht sollte ich mal auf ruegen.de nachsehen? Schade, dass ich über das Abenteuer ein altes, höllenölfeuergetriebenes Auto zu kaufen und in Berlin zugelassen zu bekommen die Erdbeerzeit und einmal mehr die Mittsommernacht verpasst habe. In Baldereck bei Glowe soll es gutes Brot geben. Auf Ummanz, der flachen Inselbeigabe an der Westseite war eine Zugezogene mit guten Torten, jedenfalls war da eine Webseite darüber, vor Covid, und da ist irgendwo auch so eine Edelschnapsbrennerei … Nur die Berliner Kaffee-Nerds, denen macht, wie es scheint, so schnell hier keiner was nach, leider auch nicht im architektonisch und seeblickmäßig ersten Café am Kurpromenadenplatze. |
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←Ganz ausgezeichnetes, und Kuchen! Das in Wiek ist auch gut, bei dem Backhandwerker gegenüber der Kirche. |
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Nicht-Irgendwo |
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Das befindet sich, den wirklich informativen städtischen Infotafeln zu Folge, ziemlich genau dort, wo vor nicht allzu langer Zeit ein paar Fischer aus einem kleinen, ärmlichen Dorf mit slawischem Namen an einem winzigen, deutsch benannten und aus den Kreidebergen kommenden Bach — somewheres sozusagen — ihre offenen Holzboote den elend feuersteinigen Strand hochziehen mussten, links unterhalb eines auf der Steilküste zu liegen gekommenen, völlig unbedeutenden Bauerndorfes mit krass-rauerem Namen im Pass und ein paar auf ärztlichen Rat hin auf Sommerfrische hier abgestiegene, freundlicherweise in den Fischerhütten einquartierte Städter — sicher noch nicht anywheres, aber kulturhistorisch mit großen Schritten auf dem Weg dahin — das bestimmt ganz reizend authentisch-maritim und dann von der repräsentativen und komfortbezogenen Seite her ausbauenswert fanden. Der mit der Industrialisierung des Landes kommende Kreideabbau — mit ein wenig Goldgräberstimmung oben auf der Steilküste — und die von Postdampfern herangewachsenen Fährlinien, im Zusammenhang mit der schnell heran gebauten Eisenbahn, den gelockerten Grenzen und dem allgemeinen Aufbau machten das Übrige, in rascher Folge, bis zum zweiten großen Krieg. |
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Rest In Prora |
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Nach radikalem und auch von vielen damaligen Jugendlichen mit großer Begeisterung vorangetriebenem Umbau des nach Niederlage, Quasi-Militärdiktatur, Revolution, Verkleinerung, zeitweiser Erholung und Demokratisierung, dann aber überraschendem und trotz fortgesetzter Sparprogramme hartnäckig anhaltenden Einbruchs der Weltwirtschaft kriselnden Staates im Geiste einer totalitären politischen Religion und entsprechendem Aussortieren der Gesellschaft kam nicht „Kraft durch Freude“ in Prora „für alle“; kam „In stolzer Trauer“ für viele der eben noch jugendlich gewesenen, als Zeitungsannonce hinter den üblichen Lage- und Siegesmeldungen, welche nicht anzuzweifeln waren, beglaubigt mit den auf „Wehrkraftzersetzung“ stehenden Konsequenzen. |
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Das
Sichelrad |
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Als es vorbei war, mit Siegen, Welt neu ordnen und Gesellschaft zerreinigen, waren Teile des damals noch nicht Stadt gewesenen Ortes und Hafens kaputt und kein über die christlichen Jahrhunderte altehrwürdig gewordener Pommerscher Greif und kein mit neuzeitlicher Vernunft hochgekommener Preußischer Adler mehr und waren die jüngeren, mit nach Nützlichkeit zusammengekleisterter Pseudo-Vernunft rassisch-völkisch-identitär aufgeladenen und auf die technisch-organisatorischen Mittel der Moderne gestützten schwarzen Sonnenradsymbole auf preußisch-geeinten Reichsfarben schnell zu beseitigen und zu vergraben; war die eine Gewissheit gegen die andere zu tauschen und waren die mit Ehrfurcht zu behandelnden Symbole von Zusammenhalt, Macht und Glauben plötzlich Hammer und Sichel in Gold, auf dem Rot der hoffenden Arbeiterklasse, dann Zirkel, Liste und Normerfüllung im Ährenkranz, auf bürgerlich deutsch-nationalen Bundesfarben, für die mit Begeisterung zu bauende Zukunft, gerade der jungen, zuversichtlichen Generation auf dem sozial-veränderungsphilosophisch-wissenschaftlich lange schon zweifelsfrei als richtig erkannten Weg zur Überwindung aller systemisch relevanten Gegensätze und aller Herrschaft in Ewigkeit. |
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Nach Auskunft des Fischerei- und Hafenmuseums waren noch am 6. März 1945 dreihundertfünfzig nicht weiter benannte Verwundete an Bord eines Transportschiffes, das in einem der Fährbetten lag, bei lebendigem Leibe verbrannt, nach zweifachem Bombentreffer aus einem Verband der Royal Air Force, deren Angriff wohl insbesondere den dicht in der Bucht zusammengesucht liegenden Kriegs- und Hilfs-Kriegsschiffen galt. |
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Der Himmel über dem Rügen-Hotel |
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Die notwendige Zukunft vor der Manifestation des befreiten Weltgeistes’ ewigen Glücks hieß Nationale Volksarmee dort in Prora und hier die große Fischerei, auf Befehl von ganz oben — SMD — Rätestaatliche Militärverwaltung — samt Verarbeitung im Fischwerk — ‚Werk‘, wie Tagwerk, wie Werkstor und -zaun, wie Fische ausnehmen, zerteilen, einlegen und verpacken, arbeitsteilig selbstverständlich, nach Vorschrift, zu erfüllenden Normen und einzuhaltenden Disziplinarregeln an Fließband und Maschine — die Frauen natürlich — und schließlich, nach ein paar sozialistisch-klassizistischen Zeichen der neuen Zeit, serieller Wohnungsbau mit mittel-kleinen Normfenstern für den Neuen Menschen in der Standard-Kleinfamilie; Transitverkehr nach Schweden zum Hinterherschauen, Trelleborger Straße, Westautos an der Grenzabfertigung. (Näherer Kontakt selbst zu den neutralen Skandinaviern unerwünscht.) Ein bisschen Marine war auch da, mitzuhelfen das befreite Volk auf dem Weg zur klassenlosen Weltgesellschaft vor dem anderen, falsch befreiten Volk — also den in den alten Verhältnissen verharrenden, von Massen-Konsum, Kalt-Kriegs-Propaganda und der Macht der Verhältnisse in Täuschung über ihrer wirkliche Lage gehaltenen partikularisierten; individualisierten; konformistischen Volksmassen — von jenseits der Warntonnen zu schützen. Der Hafen war, mit Ausnahme der Ostmole, nicht mehr öffentlich zugänglich. Viele der Hotels und Ferienhäuser waren 1953 in einer Kampagne, die sich Aktion Rose nannte, enteignet und zu staatlichen Wohnungen gemacht worden. Eine die seit 1970 hier ist sagt, das wäre dann sofort verfallen und bis in die 1990er grau-abblätternd gewesen — wie überall, im Bereich der planstaatlichen Vorläufer zum wieder freigelegten Paradies, ergänze ich stillschweigend. In Polen noch grauer, in der Tschechoslowakei mit diesem ganz eigenen grau-staub-dunkelbeige, Gleichhaftigkeits-Tristesse, in mehreren Schattierungen. Als ob sie denen was in den Kaffee gerührt hätten. |
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„Man nehme: ein Fischerdorf, dazu ein Bauerndorf, deren Einwohner sich gegenseitig spinnefeind sind, lasse beide langsam zum Badeort reifen, füge etwas Kreideindustrie bei, vermenge diese Elemente, reiche die Mischung durch günstige Verkehrsverbindungen an, gebe endlich eine tüchtige Portion Fischindustrie hinzu, – das Produkt hieße Sassnitz! Aus allen Wirtschaftselementen der Insel entstand dieser Ort, dessen schnelles Wachstum am meisten seine eigenen Einwohner überrascht.“ Wolfgang Rudolph, Die Insel Rügen, 1953, zitiert nach Sandra Pixberg, Sassnitzer Stele Nr. 1, Sassnitz: Stadt im Wandel, 2017.
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Und dennoch, das ortsbildprägende Rügen-Hotel hat was, 1969 von einer schwedischen Firma gebaut für die MITROPA. Das Fährterminal von 1956 muss hier noch einmal mit Nachdruck und ohne jede Ironie erwähnt werden, weil es so gut in und gegen die natürliche Morphologie und Vegetationsdecke passt, gerade wegen der funktionellen Klarheit seiner Formensprache und den industriellen Materialien; sich nicht verstellt und nichts übertreibt; offen lesbar einem nachvollziehbaren, an diesen Ort gebundenen Zweck folgt, in angemessenen Proportionen. Und ganz grau können die Seeluft und der Himmel über der Steilküste mit den langsam zuzuwachsen beginnenden Kreidebrüchen auch nicht immer gewesen sein. |
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Der multimodale Mensch |
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In den Achtzigern dann die Erweiterung des Fracht- und Fährverkehrs in Neu-Mukran, mit neuen Molen, Anlagen in russischer Eisenbahnspurweite, mehr Platz für Autos und zum Weiterbauen und weniger innersozialistischen Grenzen und Reibereien, durchaus rational unter den Bedingungen der Zeit, mit immer noch spürbarem Erbauer-Stolz präsentiert im Hafenmuseum. Aber von dem neuen, mehrdimensional zugerichteten Menschen haben sie da wohl so richtig nur noch im fernen Westen geträumt, bald darauf mit performativer und dennoch unverrückbar festgeschriebener Gemeinschaftsidentität und entsprechend historischem Unrecht einzunehmendem Platz in einer, durch stets im dialektischen Dreiklang zu erneuernden Kampf zu errichtenden, zukünftigen befreiten Gesellschaft, möglicherweise mit veränderter psychisch-biologischer Basis: Menschen, die durch fortgesetzte, das authentisch-identitäre Kritische — vom Sein zum Sollte strebende — Bewusstsein weckende Anstrengungen so gemacht werden würden, dass es ihnen unmöglich wäre, unter anderen als den erträumten Bedingungen, die man finden würde wie ein zur Blüte strebendes Samenkorn, wenn alles verderbliche Alte — die alten Denkweisen, die alten kulturellen Identitäten, die alten Gewohnheiten und überhaupt alle alten, den vom Massenkonsum und all dem glitzernden Plastik neuer Wünsche betäubten Ist-Zustand bewahrende Sitten — beseitigt wäre, zu existieren … |
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Herbert Marcuse, An Essay on Liberation, Pt. 1: A Biological Foundation for Socialism? 1969 (Deutscher Titel: Versuch über die Befreiung. Kapitel 1: Eine biologische Grundlage des Sozialismus?) Da steht mit Absicht kein Komma zwischen ‚zukünftigen‘ und ‚befreiten‘ im Satz mit „… zu errichtenden, zukünftigen befreiten Gesellschaft, möglicherweise …“. Es ist immer die Gesellschaft in einer für möglich gehaltenen Zukunft, die als befreit imaginiert wird. |
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Seit ihrem numerischen Höhepunkt Anfang der 1980er Jahre hat die Stadt fast zwei Fünftel ihrer Einwohnerzahl verloren. Die Fischerei ist nach 1990 massiv eingebrochen, mittlerweile fast komplett umstrukturiert und unter die wirtschaftliche Existenzgrenze der traditionell Selbständigen oder Genossenschaften gesunken. Oder hinreformiert worden? Nicht so einfach eine Antwort darauf zu finden, von außen. Alles super dicht reguliert und umfassend international verhandelt auf EU-Ebene, überwacht auch und dennoch auf Talfahrt. Der eine mit Blick von innen, den ich gefragt habe, dessen Kutter jetzt seit Monaten fest an der Mole liegt sagt: gedrückt, unter Wasser, bis keiner mehr hoch kommt. Keiner, der nicht an einem großen Konzern hängt. Und selbst die sollen schon am Luft schnappen sein. Kommt dann halt mit LKW’s der frische Fisch. Von wo auch immer, Windfarmen wahrscheinlich, würde der frustrierte Fischer sagen. „Umschulen“ ist der Rat von denen mit Gestaltungskompetenz, die Windfarmen und Schutzzonen für Kormorane toll finden. Der einstige volkswirtschaftliche Haupthandelspartner ist 1991 zusammengebrochen, dessen Hauptnachfolger seit seiner Konsolidierung hinter neue Grenzen gerückt. Die dem Hafen in seiner enormen Größe erst Sinn gebenden Fähren sind 1998 nach Neu-Mukran verlegt worden und der Bedarf nach ihnen hat — vermutlich im Zusammenhang mit den neuen festen Querungen im Großen Belt und Öresund und vielleicht auch der Liberalisierung des Passagier-Luftverkehrs — stark nachgelassen. Die nach Privatisierungskurs und Hochglanz-Ab-Umbau mit entschiedener Modernisierung des Kernnetzes und Diversifizierung des global ausgeweiteten Produktportfolios bei mühsam mit neuen Subventionen gebremstem Rückzug aus den national und lokal gebundenen Regionen neuerdings versprochene Renaissance der Eisenbahn findet vor allem in den Verlautbarungen zur „Verkehrswende“ statt und die Fernzüge fahren jetzt ins wieder hoch gekommene Ostseebad Binz, das irgendwie mehr in die Zeit zu passen scheint. Der Kurbetrieb hier ist nur noch wie ein Schatten vergangener Heilkreidebäder-Herrlichkeit. Der 1990 erschaffene Nationalpark läuft — als spirituelle Heilkreide mit erhabener Buchenwald-Herrlichkeit und rituellem Meerblick gewissermaßen — braucht aber die Stadt eigentlich nurmehr als Parkplatz, touristische Übernachtungsgelegenheit und Stellvertreterin seines verachteten Gegenbildes. |
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„Europas
Wildnis Stilistische Hervorhebung und Dekonstruktion durch Anführungszeichen wie auf ruegen.de, Okt. 2021 u. Sept. 2022. |
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So etwas muss man erst einmal verdauen, auch am Rande der Welt, und sie geben sich, so mein Eindruck, aufrichtig Mühe. Dennoch wirken die an Hafen und Strandpromenade ausgestellten Stadtumbaupläne und Aussichten auf bessere Zeiten wie seit um 2008 stecken geblieben. Der Yachthafen, also der Marina-Teil — Wasserwanderrastplatz heißt das in EU-Förderdeutsch — gegenüber der Ostmole ist jünger und schön geworden, am richtigen Ort, auch im Gesamtrahmen. Die Altstadt, da wo das Fischerdorf war, ist immer noch hübsch saniert, ohne allzuviel Setzkastenpflege, mit schöner Spontanvegetation, feinen Ausblicken zwischen den in den Hang geschachtelten Häusern, einer breiten, durchgängig öffentlichen Seepromenade und hat ein freundliches Gesicht. |
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War
da was? |
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And the forests will echo with laughter |
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My dearest, I have been looking for some information about the town and port of Sassnitz ... and one thing I’ve found is this: https://youtu.be/zoKkf0lMijo?t=1342 Applied postmodernism, made in the (al)most remote corner of Vorpommern, by the waterside. With a little background knowledge about shanty and seasong traditions and a certain idea of local traditions in an old fishermens’ and peasants’ village one can tell that this is absolutely weird, no outlier, though. The topics of the lyrics they’re singing touch upon schlager-like regional landscape kitsch, highly romanticised pirate revue motives with aggressive nationalistic undertones (1910’s to 1930’s maybe), stereotypical alcohol-drinking animation and references to South Sea romanticism („Aloha‑He“). All in contemporary high german and clearly arranged for easy listening entertainment. The ex fishing - now fried fish selling - boat in the background bears the name „Heimat“ (domovina). The stand-up display on the other side reads: „Heimat Bis auf ein baldiges Wiedersehen!“ („Domovina Až na brzkou shledanou!“) The whole setting is typical for popular german holiday places by the sea but the audience seems rather sparse and elderly, some don’t seem to taking much notice, others are taking mobile-phone-videos. No party atmosphere, but some applause. A little promenade see and being seen, little finger - or rather paper plate - food, and notice the dresses of the audience. Everything doesn’t seem being fully real but all participants act as if it is and what they are doing is the most normal thing in the world. Sassnitz actually has a background as bourgeois spa place (since 1870’s), international ferry port (since 1890’s, to Denmark, Sweden, East Prussia and the Baltic States, respectively the Baltic Soviet Republics), a little chalk extraction (since 1840’s) and industrial fishery port (since 1949) with big lasting problems due to structural changes in economy since 1990. Especially fishery and ferries has been going down the drain. The town became town as late as 1957, it reached 14944 inhabitants in 1981 and is down to 9186 in 2019. And as I said, one of the environmentalist pilgrimage sites of national, if not continental significance is right up the hills behind the town, with environmental education center, protected (devotion) zones both land and seaward, prescribed walks and park rangers. Recently even an old stairway down to the rocky beach has become a political issue. “And they’re quarreling over a stairway to heaven” or so (Glam-Rock-reminiscence: [Stairway to Heaven, Led Zeppelin, live 1973: „Dieses Video ist nicht mehr verfügbar“]) |
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Hallo! Warum?
Na,
weil Sie hier liegen. Ich weiß. Sprit ist auch da.
[Zeigt
Daumen-Hoch-Geste] Spontaner Dialog mit einem vorbeikommenden Touristen, eines Vormittags Anfang September 2022, aus dem Vorluk der ISABELLE (segelklar). Wind: Südost 4–5 Bft. (auflandig). Seegang, Seeseite, außerhalb der Brandungszone: bei 1 m Wellenhöhe; WMO-Sea-State-Code 3–4 (slight–moderate); ganz leicht herüberwehende Sprüh-Gischt. Angenehmer Sonnenschein, geringe Wolkenbedeckung.
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And then there is recent geopolitics: The almost completed natural gas pipeline North Stream 2 from Russia is supposed to reach german soil about 40 km south of Sassnitz and the mayor was personally threatened by the U.S. administration for allowing russian pipe-layer ships to enter the port in 2020. The german media tried to frame it as “bad Trump vs. provincial german town” but I don't think it will change now and large parts of the german political establishment are arguing against the pipeline, too. All for the selfless protection of Germany and the E.U. and the natural environment in the Baltic from very bad russian influence and cheap reliable gas supply, of course. The proposed alternative is liquid gas shipped from the U.S. and general reduction of consumption, because climate. I think the port has some very good advantages for ISABELLE as charter boat and a suitable harbour for LILULEJ is just 7 km to the west, in a nice green-blue lagoon without too many restrictions, but culturally, for me it looks like “out of the frying pan into the fire” or „vom Regen in die Traufe“ in german („dostat se z deště pod okap“). If you insist on pirate romanticism you have been warned. Aloha … Aus: Sašnice. E-Mail an eine Freundin, März 2021. Übersetzung: Meine Teuerste, Ich bin dabei, nach etwas Information über die Stadt und den Hafen Sassnitz zu suchen … und eine Sache, die ich gefunden habe, ist diese: [„1. Teil Stadtrundgang Saßnitz“ von Grimmen TV e.V., YouTube-Nutzer ‚Schlumpie‘, 9.1.2016 ab Minute 22:22, Abschnitt „Saßnitzer Chanty Chor“] Angewandter Postmodernismus, gemacht in dem (beinahe) meist entlegenen Winkel von Vorpommern, an der Meerseite. Mit ein wenig Hintergrundwissen über Shanty und Sea-Song [wörtlich: ‚See-Lieder‘] Traditionen und einer gewissen Idee von lokalen Traditionen in einem alten Fischer- und Bauerndorf kann man sagen, dass das absolut seltsam [bizarr; komisch; gruselig; eigenartig] ist, jedoch kein Sonderfall. Die Themen der Liedertexte die sie singen berühren schlagerartigen regionalen Landschafts-Kitsch, hoch verklärte Piraten-Revue-Motive mit aggressiven, nationalistischen Untertönen (1910er bis 1930er vielleicht), stereotypische Alkohol-Trink-Animation und Referenzen an Südsee-Romantik („Aloha‑He“). Alles in zeitgenössischem Hochdeutsch und klar arrangiert für Easy-Listening [wörtlich: ‚leicht-anhören‘] Unterhaltung. Das Ex-Fischer – jetzt gebratenen Fisch verkaufende – Boot im Hintergrund trägt den Namen „Heimat“ (domovina). Das Aufstell-Schild auf der anderen Seite liest sich: „Heimat Bis auf ein baldiges Wiedersehen!“ („Domovina Až na brzkou shledanou!“) Das ganze Setting [Umfeld; die ganze Szenerie; der ganze Rahmen; Aufbau] ist typisch für populäre deutsche Ferienorte am Meer, aber das Publikum erscheint eher spärlich und älter, manche scheinen nicht viel wahrzunehmen, andere nehmen Mobiltelefon-Videos auf. Keine Party-Atmosphäre, aber etwas Applaus. Ein bisschen Promenaden-Sehen-und-gesehen-Werden, ein wenig Finger – oder eher Pappteller - Food [Essen auf die Hand] und beachte die Kleider des Publikums. Alles scheint nicht ganz real zu sein, aber alle Teilnehmer handeln, als ob es das ist und das was sie tun die normalste Sache der Welt ist. Sassnitz hat tatsächlich einen Hintergrund als bürgerlicher Badeort (seit den 1870ern), internationaler Fährhafen (seit den 1890ern, nach Dänemark, Schweden, Ostpreußen und die Baltischen Staaten, beziehungsweise die Baltischen Sowjet-Republiken), ein bisschen Kreide-Abbau (seit den 1840ern) und industrieller Fischereihafen (seit 1949) mit großen anhaltenden Problemen wegen struktureller Veränderungen in der Wirtschaft seit 1990. Insbesondere Fischerei und Fähren sind den Bach runter gegangen [und tun dies noch]. Die Stadt wurde zur Stadt so spät wie [erst] 1957, sie erreichte 14.944 Einwohner in 1981 und ist runter auf 9.186 in 2019. Und wie ich sagte, eine der Umweltbewegten- [Umweltaktivisten-; ‚Umweltisten-‘; sinngemäß: Naturschützer-] Pilgerstätten von nationaler, wenn nicht kontinentaler Bedeutung ist geradewegs in den Hügeln hinter der der Stadt, mit Umwelt-Bildungs-Zentrum, geschützten (Anbetungs-)Zonen Land- wie Seewärts, vorgeschriebenen Wegen [Spaziergängen] und Parkhütern. Jüngst ist sogar ein alter Treppenaufgang hinunter zum steinigen Strand eine politische Angelegenheit [ein politisches Streitthema] geworden. „Und sie zanken über eine Treppe zum Himmel“ oder so (Glam-Rock-Reminiszenz: [Könnte von dieser Aufnahme gewesen sein: Stairway to Heaven (Live at MSG 1973) (Remaster) Led Zeppelin; leider ohne Video]) Und dann ist da die rezente [heute auftretende] Geopolitik: Die nahezu fertiggestellte Erdgas- [wörtlich: ‚natürliches Gas‘ sic!] Rohrleitung North Stream 2 aus Russland soll deutschen Boden etwa 40 km südlich von Sassnitz erreichen und der Bürgermeister wurde persönlich bedroht von der U.S.-Administration für die Erlaubnis für russische Rohrverleger-Schiffe den Hafen anzulaufen in 2020. Die deutschen Medien versuchten es einzurahmen [einzufassen; festzulegen; anzuhängen] als „böser Trump gegen Deutsche Provinzstadt“ aber ich denke nicht, dass es sich jetzt ändern wird und weite Teile des deutschen politischen Establishment argumentieren auch gegen die Rohrleitung. Alles für den selbstlosen Schutz von Deutschland und der E.U. und die natürliche Umwelt in der Ostsee vor sehr schlechtem russischen Einfluß und billiger, verläßlicher Gasversorgung, natürlich. Die vorgeschlagene Alternative ist Flüssiggas verschifft aus den U.S.[A.] und allgemeine Reduzierung des Verbrauchs, weil Klima. Ich denke, der Hafen hat einige sehr gute Vorteile für ISABELLE als Charterboot und ein geeigneter Hafen für LILULEJ ist gerade 7 km nach Westen, in einer hübschen, grün-blauen Lagune ohne zu viele Restriktionen, aber kulturell sieht es für mich aus wie „aus der Bratpfanne in das Feuer“ oder „vom Regen in die Traufe“ auf Deutsch („dostat se z deště pod okap“). Wenn du auf Piraten-Romantik bestehst, wurdest [und bist] du gewarnt. Aloha … [Hawaiianisch für: ‚Liebe‘ oder ‚Gute Wünsche!‘] I have just continued to watch the Led Zeppelin 1973 performance I have mentioned in my mail about Sassnitz … OH MY GOD, WHAT A HORSE! And these lascivious double-neck, two-tailed guitars. The playful vulvaic caleidoscope effects. And then the cool placed interjection: “Does anybody remember laughter?” Yes, all glamorous, romanticised vague socially critical ballad, but what an authentically sexy performance. Gracefully played to the end. Posing, at an occasion where posing fits. Application of stage acting / boundary transgressing roleplay for sexual animation, pure joy (and good business with it; good in the sense of no hidden agenda, I guess, I hope) I’m not sure, but my belly says this is the answer to postmodernism. I mean at least a good one. Or just something to save from deconstruction for the sake of somebody else’s moral cause. If you were here […] Aus: Rock’n’Roll. E-Mail an eine Freundin, März 2021. Übersetzung: Ich habe gerade den Led Zeppelin 1973 Auftritt weiter angesehen, den ich in meiner Mail über Sassnitz erwähnt habe … OH MEIN GOTT, WAS FÜR EIN PFERD! Und diese lasziven Doppel-Hals, Zwei-Schwänzigen Gitarren. Die verspielten vulvaischen Kaleidoskop-Effekte. Und dann der kühl gesetzte Einwurf: „Erinnert irgendjemand [das] Lachen [Gelächter]?“ Ja, all glamouröse, verklärte, vage sozialkritische Ballade, aber was für eine authentische sexy [aufreizende] Performance [Aufführung]. Anmutig [Graziös] gespielt bis zum Ende. Posieren [Darstellen], bei einer Gelegenheit wo Posieren passt. Anwendung von Bühnenspiel [Schauspiel] / Grenzübertretendem Rollenspiel zur sexuellen Animation, pure Freude (und gutes Geschäft damit; gut im Sinne von keine verborgene Agenda, vermute, hoffe ich) Ich bin mir nicht sicher, aber mein Bauch sagt, dies ist die Antwort auf Postmodernismus. Ich meine, wenigstens eine gute. Oder nur etwas zu Bewahren von der Dekonstruktion um jemandes anderen moralischer Sache willen. Wenn du hier wärest […] |
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There’s
a lady who’s sure all that glitters is gold Ooh, ooh, and she’s buying a stairway to Heaven
There’s
a sign on the wall, but she wants to be sure
Ooh,
makes me wonder
There’s
a feeling I get when I look to the west
Ooh,
it makes me wonder
And
it’s whispered that soon if we all call the tune Oh-oh-oh-oh-woahhh
If
there’s a bustle in your hedgerow, don’t be alarmed, now
And
it makes me wonder Aus: Led Zeppelin, Stairway to Heaven, 1971. Text von Jimmy Page & Robert Plant. Wird wohl eher als Prog(ressive)-Rock, denn als Glam(our)-Rock einsortiert. Nachtigall, Maienkönigin, -könig, Philosoph, Mystiker, ick hör’ dir trapsen … Intro Robert Plant: “I think this is a song of hope.” What hope, sweetheart? Reason [Vernunft] as something opposed to and higher than understanding [Verstand] your piper of a new day’s dawn will lead us, the distinguished ones to, maybe? Let me guess his name and scholarly line of th'ought! [(to think) that(, what) ought (to be)] And you know, horsie, sometimes words have two meanings, given to them by people who know, gnow, gnos… Meine Übersetzung:
Da
ist ’ne Dame, die sicher ist, alles was glitzert is’ Gold Ooh, ooh, und sie kauft sich ’ne Treppe in’en Himmel
Da
ist ’n Zeichen an der Wand aber sie will sich sicher sein
Ooh,
nimmt mich Wunder
Da
is’n Gefühl das ich krieg’ wenn ich nach Westen schaue [den
Westen ansehe]
Ooh,
es nimmt mich Wunder
Und
es’st geflüstert, dass bald, wenn wir alle den Ton angeben Oh-oh-oh-oh-woahhh
Wenn
da ein Treiben in deiner Hecke ist, sei jetzt nicht beunruhigt
Und
es nimmt mich Wunder
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Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhh..... Milost, prosím. https://www.youtube.com/watch?v=aY7Nu9C7QcU To je v Ralswieku ( https://www.google.de/maps/place/St%C3%B6rtebeker+Festspiele/@54.4756918,13.4442448,17z/ ). Říká se, že je to každý den v létě. Aus: Piráti z Jasmunder Bodden. E-Mail an eine Freundin, März 2021. Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhh..... Gnade, Bitte. [„LIED⎮IST ES SO GEWESEN⎮Wolfgang Lippert⎮Störtebeker Festspiele⎮Gottes Freund⎮2014“ von YouTube-Nutzer ‚Störtebeker Festspiele‘, 2014] Das ist in Ralswiek ([Google Maps, Ort: Störtebeker Festspiele]). Es heißt, dass das im Sommer jeden Tag ist. Nemůžeme se vrátit k plánu vytvořit České moře? Možná jen malý, někde ve středočeské pláni? […] Aus: Doplnění piráti [Ergänzung von Piraten]. E-Mail an eine Freundin, März 2021. Können wir nicht auf den Plan zurückkommen, das Tschechische Meer zu erschaffen? Vielleicht nur ein kleines, irgendwo in der Mittelböhmischen Ebene? […] |
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Wenn
das Schiff in Bedrängnis, das Ruder zerstört
Doch
am Ende der Reise bringst du alle zurück
Ist
es so gewesen? Hast du es so erlebt? Aus: Wolfgang Lippert „Ist es so gewesen?“ Störtebeker Festspiele 2014 „Gottes Freund“ Redaktion & Moderation Mirja Freye. |
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Stand, Sinn und Substanz |
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Die Kleider der vornehmen Gäste zur Entstehungszeit des ersten Hafens, auf den alten Photos, beim Strandspaziergang oder, in späterer Zeit, am Kai vor dem Bahnhof und der Überfahrt waren famos. Auch die Körperhaltung. Die wussten auch, was ‚repräsentieren‘ und ‚standesgemäß‘ heißt. Die alten Schiffe sowieso, sogar die Fischkutter der Nachkriegszeit noch. Funktional und mit Sinn für Proportionen und das nötige Etwas, selbst in Serie aus der Volkswerft. Die schlichte aber eben nicht ganz schnörkellose technische Eleganz der ehemaligen Eisenbahntrajekte und die an der Erleichterung und Feier des modernen Reisens orientierten Bahnhöfe und Hafenanlagen aus der Kaiserzeit. Hang zu imperialem Glanz, klar — wuchtig auftreten und ordentlich Eindruck machen — aber nicht hohl und schon gar nicht hingepfuscht, beileibe nicht. Sie wollten zeigen, dass sie etwas konnten, jetzt nicht mehr die schlaf-zipfelmützigen, ewig zerstrittenen Witz- und Schachfiguren in der rückständigen, zerfledderten Mitte des Kontinents waren und sie hatten vor, die besten Vorbilder ihrer Zeit zu übertreffen. Irgendwie so eine Mischung aus zielstrebig entwickeln, mit erstklassiger Infrastruktur und sich entwickeln lassen, mit allen Gegensätzen und aller Dynamik, die das mit sich bringt, im konservativen Rahmen. Und doch wieder nicht rein konservativ, in der alten Suppe verharrend … Die alten Formen mitnehmen — tatsächlich niemals alle; nur die, die weiter tragen — und übersetzen, in die neuen Gegeben- und Geschaffenheiten. Kein Paradies, bestimmt nicht, aber real und durchaus veränderbar, mit der nötigen Behutsamkeit und Geduld. 1914, im Spätherbst oder Winter, da hätten sie, also die an den entscheidenden Stellen saßen, noch die Notbremse ziehen können ohne allzu großen, auch nach innen schlecht vertretbaren Gesichtsverlust, meiner Einschätzung nach. Waffenstillstand, Diplomatie, neuen Ausgleich suchen; das Bestehende dem vage möglich Erscheinenden vorziehen, unter ziemlich Gleichstarken, mit ähnlichen Problemen, ähnlichen Träumen, ähnlichen Umgangsformen. Später wurde es immer schwieriger. |
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Validationskrise bei korrekter Paralogik |
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Ich glaube, das meiste, was wir heute sehen, sind schlecht gemachte, stillose Kopien von irgendwas, was irgendwo mal Sinn ergab, ausgenommen die Kampagnen, wo es wirklich um was geht und nichts schief gehen darf und eigentlich auch nicht kann. Weil es nämlich praktisch zweifelsfrei und durch einhellige Zustimmung aller, der anerkannten Fachleute, bewiesen wurde, im Zweifelsfall. Wissenschaftliche Entscheidungsfindung im Konsens, die von ihresgleichen geprüfte Beweise findet, für das, was als richtig erkannt wurde und somit verbindlich feststellt, was endlich zu tun ist, von allen. Because: Science! Bis es dann doch schief geht, ohne rational erklärbare Ursache, natürlich. Es durfte nicht schief gehen, also würde es auch nicht schiefgehen. Und weil es nicht schief gehen konnte, da es ja das Richtige war, ist es, bei genauerer Betrachtung; Untersuchung der wahren Gründe, vielleicht auch gar nicht wirklich schief gegangen. Man hätte wohl nur etwas entschlossener und mutiger und ganz einfach auch entschiedener weiter machen müssen und alle, die behaupten, es wäre nicht richtig gewesen, wollen nur verwirren und Zweifel sähen, für die es aber keinerlei Beweise gibt, wie jeder mit etwas ernstzunehmendem Sachverstand bestätigen können würde. Es hatte nicht schief zu gehen gehabt und ein erneuter Versuch, mit weniger Zögern und Bremsen, Trägheit, Besitzstandswahrung und all dem, würde ganz sicher zeigen, dass es von Anfang an richtig gewesen war, darauf zu vertrauen, dass es am Ende nicht schief gegangen haben sein können würde. Also gehen können hat. Und wird. Bestimmt, so müs- mus- hat müssen es sein, in Wirklichkeit. Musste es sein. Ging ja, wär’ auch nicht anders, anders nicht gegangen. Unnötig, daran auch nur einen Gedanken zu verschwenden. Das auf diesem eindringend vermittelten, gerade noch einmal wiederholt verstärkten und so angenehm federnd an verbreitete Tugenden apellierenden — Mut; Entschlossenheit; Selbstsicherheit; Urteilsfähigkeit; Gemeinsinn; Ausdauer; Leidensfähigkeit — sprachlich induzierten epistemologischen Horrortrip zur psychischen Hilfsenergieversorgung angezapfte Wir gegen die stimmt natürlich auch immer, muss ja, denn sonst wären ‚die‘ ja auch mit ‚uns‘ und eben nicht gegen Uns und eigentlich Alle, die Unvernünftigen … |
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Und dann kommen wieder die Kopien von Kopien, in Endlosschleife, mit leuchtend-buntem Invertzuckerguss und fest montiertem Bilderrahmen — dem zur nie, nein — Wie kommen Sie denn darauf? Das sind nur — nicht vorhandenen und wenn doch, an völlig nachvollziehbaren, transparent gemeinsam reflektiert freiheitlich ausgehandelt, in Wahlen und Abstimmungen von der übergroßen Mehrheit der Gesellschaft einhellig beschlossenen Agenda — Es gibt keine „Agenda“! — passenden Framing — heißt das auf Denglisch und die kursiv gesetzten wörtlichen Reden sind hypnotische Verschleierungsformeln, in imaginierter Diskussion — die erste ein wenig zu offen, übertrieben, durchschaubar, die zweite in ihrer grotesken, aber vollkommen respektlosen, direkten Geste fast schon meisterhaft, gerade mit den Anführungszeichen — man lernt irgendwann, auf solche Feinheiten zu achten wenn man ein paar Dinge, die sich wie von alleine festhaken im Bewusstsein und unterhalb dessen vermutlich noch mehr, auseinander genommen und ein bisschen auf Funktionen hin betrachtet hat — und wenn sonst nichts mehr hilft: Publikumsbeschimpfung. |
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←Füge hier einen beliebigen Ausschnitt der ausgewogenen, nüchtern-sachlichen und sichtlich am Gemeinwohl orientierten Qualitätsmedien-Berichterstattung zu Covid-19 im November und Dezember 2021 ein.
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Was, das waren jetzt schon 8.258 Wörter, drei Kapitel? (Mit der Einleitung, einschließlich technischem Anleitungsteil, waren es 19,5 kWtr.) Und doch so zurückhaltend? Ausgenommen der Störtebeker-Rant vielleicht, der Ausrutscher bei Reiseunterkunft und das eben gerade. Zugegeben, nicht gerade kleiner Sprung. Hätte ich Validationskrise noch erklären sollen? Aber habe ich ja sinngemäß, am Ende von Kapitel 1. Paralogik dürfte auch deutlich geworden sein, fühlt sich an wie — doch, ganz überzeugend — ist aber nicht. Die latente Verunsicherung, die auch in diesem Satz gerade steckt, hilft dabei, die Größenverhältnisse klar zu machen, intuitiv. Es hat mit Gestik im übertragenen Sinne, Führen und Folgen zu tun. Man kann das lernen. Wenn
Sie mehr lesen wollen, freuen Sie sich auf das Kapitel 4,
über dessen Titel ich mich schon seit einem dreiviertel Jahr
freue und das seither noch viel besser geworden ist:
Traditionelles maritimes mimetisches Theater mit zunehmend
besorgten Säugetieren, hier
und
oben
und
auf der Titelseite
verlinkt,
öffentlich und bei freiem Eintritt. |
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